Augenspiegel 22-14: Feinstaub, was wäre wenn und Raumfahrer

Der Feinstaubsensor für Smartphones soll die Belastung künfig in Echtzeit messen. (Foto: Patrick Langer, KIT)
Der Feinstaubsensor für Smartphones soll die Belastung künfig in Echtzeit messen. (Foto: Patrick Langer, KIT)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat diese Woche ein schönes und sehr 2.0-iges  Citizen Science-Projekt gestartet: Mit einem Smartphone kann jeder Interessierte die Feinstaub-Konzentration an seinem aktuellen Standort messen. Möglich macht dies ein kleiner Adapter, der den Handy-Blitz über einen Lichtleiter umlenkt und zur Kamera des Smartphones führt. Dabei dämpfen in der Luft vorhandene Staubteilchen die Lichtintensität ab. Dies kann eine entsprechende App über die Kamera als Sensor detektieren und auswerten. Einfach (und) genial!

Video: KIT.

Twitter-Forschung

Auf der Echtzeitkommunikationsplattform Twitter gibt es täglich 500 Millionen neue Nachrichten. Lesen kann das alles natürlich niemand. Aber wäre nicht eine wissenschaftliche Analyse der Tweets möglich und interessant? Ja! Daher gibt Twitter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nun Zugriff auf alle Tweets. Geologen nutzen Tweets bereits heute, um Erdbeben indirekt zu detektieren.

XKCD: Was wäre wenn?

Randall Munroe zeichnet den großartigen XKCD-Comic, der sich oft auch mit wissenschaftlichen Themen beschäftigt. Seit einiger Zeit betreibt er außerdem das „what if„-Blog, in dem er hypothetischen Fragen nachgeht. Sehr spannend, unterhaltsam und lehrreich zu lesen, denn Randall Munroe rechnet auch noch so unrealistische Szenarien immer akkurat durch. Einiges davon hat er jüngst in einem TED talk dargestellt. Ebenfalls sehr sehenswert! [/via]

 

Video: TED

Der nächste Deutsche im All

In etwa fünf Stunden startet der nächste Deutsche ins All. Alexander Gerst wird der elfte Deutsche im All sein, aber erst der zweite Deutsche mit einem sechsmonatigen Langzeitaufenthalt. Die Sozialen Netzwerke sind heute voll von Raumfahrt-Begeisterung. Ab 21 Uhr ist heute dann auch der Livestream des Raketenstarts an vielen Stellen im Netz zu sehen, zum Beispiel bei den sympathischen Enthusiasten von spacelivecast.de, die den englischsprachigen Video-Livestream von NASA beziehungsweise ESA mit einem deutschsprachigen Audio-Kommentar ergänzen. Noch bis zum Start um 21.56 Uhr könnt Ihr bei unserer Foto-Aktion mitmachen…

Ein aktuelles Video des DLR erklärt, wie das Sojus-Raumschiff funktioniert, mit dem Alexander Gerst und seine beiden Kollegen zur Raumstation ISS fliegen.

Video: DLR, CC-BY 3.0

Während seines Flugs kann man die Mission von Alexander Gerst auch über Social Media verfolgen. In seinem Blog wurde zum Beispiel gestern beschrieben, wie man die Raumstation ISS in der Nacht auf Donnerstag gegen halb drei mit bloßem Auge über Mitteleuropa beobachten kann. Ein tolles Erlebnis – das allerdings einen wolkenfreien Himmel voraussetzt. Und dafür stehen die Chancen in Deutschland wohl eher schlecht. Aber wenn jemand ein Wolkenloch findet und wach sein sollte: Guckt nach oben!

Die Blogs der ESA sind ohnehin sehr spannend zu lesen. Der ESA-Vorgänger von Alexander Gerst im All, der Italiener Luca Parmitano, schrieb dort einen ausführlichen und mitreißenden Bericht über seinen Außenbordeinsatz im Juli 2013, als er durch ein Leck in seinem Raumanzug und das Austreten von Flüssigkeit in diesem beinahe erstickt wäre. Luca Parmitano wird heute Abend nach dem Start zwischen 22.30 Uhr und 23.15 Uhr in einem Hangout on Air für Fragen zur Verfügung stehen. Auch das Andocken des Raumschiffs an die Raumstation zwischen 3 und 4 Uhr deutscher Zeit heute Nacht sowie das „Betreten“ beziehungsweise „Befliegen“ der ISS durch die drei neuen Crewmitglieder zwischen 5 und 6 Uhr morgen Früh kann man sich im NASA TV-Livestream angucken.

#Raketenselfie und Raumzeit-Podcast

Der Selfie-Trend ist natürlich auch in Raumfahrt-Kreisen ungebrochen. Ausgehend von Spiegel Online-Journalist Christoph Seidler, der in Baikonur vor der echten Sojus-Rakete ein Selfie machte, entwickelte sich das #Raketenselfie. Vielleicht mag ja der eine oder die andere auch noch eins beisteuern?!?


Wer sich zur Mission von Alexander Gerst weiter informieren will, dem kann ich dazu einige Folgen aus dem RaumzeitArchiv ans Herz beziehungsweise an die Ohren legen.

Wissenschaftsmesse im Weißen Haus

Gestern fand im Weißen Haus in Washington D.C. die vierte science fair statt. Einen Einblick in die Veranstaltung liefert dieses Video:

Video: The White House, public domain

Fusionsforschungsanlage im Zeitraffer

Das Max Planck-Institut für Plasmaphysik hat ein spannendes Zeitraffer-Video des Aufbaus der Fusionsforschungsanlage „Wendelstein 7-X“ in Greifswald online gestellt. So wurde die Anlage zusammengebaut:

Video: IPP

Wissenschaft im Dialog hat ein neues Veranstaltungsformat gelauncht: Wissenschaft kontrovers tourt in diesem Jahr durch die Republik und will ein Diskussionsforum dafür sein, wie sich Digitaltechnologien auf unseren Alltag auswirken. Termine für Berlin, Halle, Münster, Bielefeld und Bonn sind auf der Webseite bereits angekündigt.

Die Augenspiegel-Kolumne

Die wöchentliche Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint freitags im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Dabei spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos.

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