FameLab 2013: Auf einem Quadratmeter in 3 Minuten

Famelab
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Talking Science bedeutet möglichst anschaulich, verständlich, unterhaltsam und trotzdem präzise die kniffligen Zusammenhänge der Wissenschaft für ein breites Publikum zu übersetzen. Der internationale Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation FameLab ruft dazu einmal jährlich junge Forscher auf.  Am 15. März gewann Hewad Laraway mit seinem Vortrag „Emotionen und Genregulierung“ den  regionalen Vorausscheid für Berlin-Brandenburg in Potsdam. (von Iris Wessolowski)

Kreative Wissenschaftskommunikation für die Öffentlichkeit

Teilnehmen konnten junge Forscher ab 21 Jahren aus den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Informatik, Mathematik, Medizin und Psychologie. Sieben Kandidaten aus Berlin, Potsdam und Cottbus stellten sich der Herausforderung, der Jury, bestehend aus Vertretern der Wissenschaft und Medien, und dem Publikum. Bewertet wurde nach drei Gesichtspunkten: Wie interessant ist das Thema? Wie allgemeinverständlich ist der Vortrag? Und wie charismatisch ist die Präsentation?

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Als Erster präsentierte Hewad Laraway, Student an der TU Berlin, sein Forschungsgebiet. Mit Einsatz von Bauch und Klischee verdeutlicht er dem interessierten, doch unwissenden Publikum, wie ihre Emotionen in die Genregulierung eingreifen. Am Ende überzeugt er mit diesem Vortrag die Jury und siegte.

Zusammen mit dem Zweitplatzieren, dem Kanadier Christoper Kyba, Mitarbeiter an der FU Berlin, wird Laraway zum Deutschlandfinale nach Bielefeld reisen und dort um den Einzug in das internationale Finale zum Chelterham Science Festival in Großbritannien streiten.

Kyba, der im Projekt „Verlust der Nacht“ arbeitet, animierte mit seinem Vortrag die Zuschauer an seinem „Citizen Science“ Projekt teilzunehmen. In den nächsten Wochen wird hierfür eine mobile App zur Messung des Grades der Lichtverschmutzung im städtischen Raum verfügbar sein.

Der besondere Reiz des Wettstreits liegt in der Beschränkung der Mittel. Franz Ossing, Pressesprecher des Deutschen Geoforschungs-Zentrums und Gastgeber der Veranstaltung, nennt das FameLab die Königsdisziplin unter den Science Slams. Kein Power Point, nur wenig Platz, wenig Zeit und als Requisite ist nur das erlaubt, was sich am Körper tragen lässt.
Das ist dann allerdings Einiges.

Köstlich oder selten – Ist nicht fast alles relativ?

Anhand von Tortenstückchen berichtete Phillip Manley von  „Köstlichen Solarzellen“ aus dem Helmholtz-Zentrum Berlin. Ralf Banisch, Mathematiker und Physiker an der FU Berlin, verdeutlichte seine Überlegungen zu „Seltenen Ereignisse und Zufälle“ am Beispiel des Bierschwellenwertes eines heimtorkelnden Kaspers. Anja Hansen vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim visualisierte ihr Forschungsthema „Treibhausgasbilanzierung“ an einer Papiertüte. Und Antje Mertsch forscht in der Biotechnologie am Helmholtz-Zentrum Berlin und fragte: Ist nicht fast alles relativ?

Publikumspreisträger Behnam Nouri, Triebwerksforscher und Methodenentwickler an der BTU Cottbus, verdeutlichet den Vorteil seines Verfahrens gegenüber einer 3D Simulationen, sehr anschaulich anhand eines Größenvergleichs zwischen Salami und Spagetti. Darüber hinaus warb er um Verständnis und die Publikumsgunst, indem er mit Wortwitz und Charme auf die Begrenztheit von Forschungsbudgets Bezug nahm.
Dem Publikum im Hörsaal hat es gefallen und als Preis gab es neben Kranz und Ehre ein Jahresabonnement der Geo.
Nächste Termine:

FameLab Bundesfinale: 4. Mai 2013, 19 Uhr, Bielefeld

FameLab-Finale beim Cheltenham Science Festival im Juni 2013

Videomaterial zum Nachschauen

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