Life at the Ends of the Earth from the Cook’s Perspective – Part II

Play of colours during the Polar Night (Photo: Peter Jonczyk)
Play of colours during the Polar Night (Photo: Peter Jonczyk)

Dear AtkaXpress fans,

Since 31 July 2020, we – the 41st overwintering team – have been on duty for the AWI and the Laeisz Shipping Group. Last time I started telling you about all the things I get to do here at the Neumayer Station III. There’s still plenty left to say, but first I’ll talk about my work.

My job involves much more than just baking our bread every day, preparing food, and thinking about what to cook the next day: I ask my colleagues if they have any special requests, or what they’d like to eat this week. I regularly make cakes, stews and roast dinners, and once a month, always on a Sunday, we have cheese fondue; everyone looks forward to that. There will be a real celebration when we have fresh vegetables once again. I also have to make a start on the preparations for the summer. For each dish I make, I also have to do the ‘mis en place’, in other words precooking, vacuum packing and freezing it in individual portions. Because when the summer guests arrive, there will be far more work to do. Then I have to serve breakfast for the team between 7 and 8, a mid-morning snack at 10, lunch between noon and 1, afternoon tea at 2 and the evening meal at 6. In the winter I also prepare food boxes for the various traverses that will take place in the summer.

Making new friends – Dynamic of the chicks in Atka Bay (Photo: Tanguy Doron)
Making new friends – Dynamic of the chicks in Atka Bay (Photo: Tanguy Doron)

Whenever possible, we try to eat together at midday. Of course, it’s not compulsory: everyone has their own daily routine and not everyone can come to lunch on time. But I’m there, and anyone who arrives late still gets something to eat. We always eat together in the evenings. It’s important that we all see each other every day to chat about our work as well as personal matters. During meals we discuss various issues that need to be dealt with. Several projects have to run permanently, and some colleagues need assistance with them. We all offer to provide the necessary help. That’s one of the unique things here in the Antarctic – but more about that later.

I also clear out the storerooms and freezers, make an inventory of all the food and drink, reorganise the stores and work on a new inventory control system so that we can keep close tabs on supplies. This means that I can later pass on my inventory to my successor, and that I always know exactly what does and doesn’t need to be restocked.

We celebrate birthdays and holidays, too. It’s good to have the opportunity to dress up now and then, and to have a special meal. The most important holiday in the Antarctic is Midwinter, on 21 June, which also happens to be Georg von Neumayer’s birthday. It’s celebrated all across the continent and every station sends greetings and pictures from their overwintering. It’s really wonderful.

Winter camp and tabular iceberg (Photo: Tanguy Doron)
Winter camp and tabular iceberg (Photo: Tanguy Doron)

Salt: we have successfully harvested and dried our first Antarctic salt using natural processes. It’s great and we’re all excited about it!

Naturally, we appreciate this unique opportunity to live and work here, and to be so close to mother nature in all her simplicity and beauty. We allow ourselves a bit of free time, too: we pay a visit to our neighbours – a huge colony of emperor penguins – and observe, full of enthusiasm, these magnificent creatures.

What does it mean to help colleagues with their various duties? For me it means having the opportunity to discover new things and to learn things that I would otherwise never have tried. With Linda, we measure the snow density; with Peter, we take a caterpillar truck to re-mark the various routes to the numerous outposts with flags; and with Paul, we take core samples from the sea ice or we install buoys on the ice to monitor even more parameters or measure the sea-ice mass balance.

Peter and Tanguy at work on the ice shelf (Photo: Peter Jonczyk)
Peter and Tanguy at work on the ice shelf (Photo: Peter Jonczyk)

To sum up: having the opportunity to be here and to work here, expanding my knowledge, the collegiality, living and working closely together, are the best things that I’ve experienced in my career. I’ve learnt to once again value the small pleasures in life, and to appreciate that we live in abundance. If we all thought like this, our time on Earth would be even better and our planet would likely be in much better shape.*

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Das Leben am Ende der Welt aus der Perspektive des Kochs – Teil II

Farbspiel während der Polarnacht (Foto: Peter Jonczyk)
Farbspiel während der Polarnacht (Foto: Peter Jonczyk)

Liebe AtkaXpress Fans,

seit dem 31. Juli 2020 sind wir, die 41. ÜWI Mannschaft im Einsatz für das AWI und die Reederei Laeisz.Letztes Mal habe ich angefangen zu erzählen, was ich hier auf der Neumayer Station III alles machen darf. Es gibt noch viel mehr zu erzählen – Jetzt aber erstmal an die Arbeit.

Meine Aufgabe besteht nicht nur darin das tägliche Brot zu backen, zu kochen und mir darüber Gedanken zu machen, was ich den nächsten Tag vorbereiten will, sondern es ist noch mehr als das: Ich frage meine Kollegen nach ihren Speisewünschen, sprich was sie gerade diese Woche essen wollen. Ich backe regelmäßig Kuchen, mache Eintopf, Braten und einmal im Monat, immer an einem Sonntag, gibt es Käsefondue. Darauf freuen wir uns alle, und wenn es wieder frisches Gemüse gibt, wird das besonders zelebriert. Ich muss aber auch die Vorbereitungen für den kommenden Sommer in Angriff nehmen. Für alle Gerichte, die ich mache, bedeutet das Mise en Place machen, also vorkochen, einvakuumieren und einfrieren, sodass alles in einzelne Portionen gepackt ist. Denn wenn die Sommergäste kommen, gibt es deutlich mehr Arbeit. Dann darf ich Kollegen das Frühstück von 7 bis 8 Uhr, eine Brotzeit um 10 Uhr, Mittagessen von 12 bis 13 Uhr, um 14 Uhr Kaffee und Kuchen und dann um 18 Uhr das Abendessen servieren. Im Winter bereite ich den Proviant in Kisten für verschiedene Traversen vor, die dann im Sommer stattfinden.

Kennenlern-Dynamik der Küken in der Atka Bucht (Foto: Tanguy Doron)
Kennenlern-Dynamik der Küken in der Atka Bucht (Foto: Tanguy Doron)

Mittags versuchen wir – soweit es geht – gemeinsam zu essen. Es ist natürlich keine Pflicht: Jeder hat einen anderen Tagesablauf und nicht jeder kann pünktlich zum Essen kommen. Aber ich bin da und wer später kommt, bekommt auch dann noch was zu essen. Abends essen wir immer zusammen. Es ist wichtig, dass wir uns jeden Tag sehen, uns über die Arbeit aber auch über persönliche Dinge unterhalten. Währen des Essens besprechen wir auch verschiedene Anliegen, die angegangen werden müssen. Viele Projekte müssen ständig laufen, dafür benötigen einige Kollegen Hilfe. Dementsprechend wird von uns allen die notwendige Hilfe zugesichert. Das ist das Einmalige an der Antarktis, aber mehr dazu später.

Ich räume auch alle Lager, den Tiefkühlraum und den Kühlraum komplett auf, nehme den gesamten Bestand an Lebensmitteln und Getränken auf, erstelle entsprechende Listen, ordne sie nach Lagern ein und erstelle ein neues Warenwirtschaftssystem, damit man immer alles genau im Blick hat. Dadurch kann ich meinem Nachfolger eine Inventur übergeben und ich sehe dadurch auch immer genau was nachbestellt werden muss und was nicht. Geburtstage und Feiertage feiern wir auch. Es ist immer wieder schön, sich für solche Anlässe schick anzuziehen und etwas Besonderes zu essen. Der wichtigste Feiertag auf der Antarktis ist Mittwinter am 21. Juni, der unter anderen der Geburtstag von Georg von Neumayer ist. Er wird überall auf dem Kontinent gefeiert und jede Station sendet Grüße mit Bildern der jeweiligen Überwinterung. Es ist wirklich wunderschön.

Winterlager und Tafeleisberg (Foto: Tanguy Doron)
Winterlager und Tafeleisberg (Foto: Tanguy Doron)

Salz: Wir haben tatsächlich unser erstes Antarktis Salz auf natürliche Weise selbst geerntet und getrocknet. Eine tolle Sache, wir sind alle davon begeistert! Natürlich genießen wir die einmalige Chance hier sein zu dürfen, hier zu arbeiten, hier in Kontakt mit der Natur in ihre Einfachheit und Schönheit zu sein. Ein bisschen Freizeit gönnen wir uns auch: Wir gehen dann zu unseren Nachbarn – einer riesigen Kaiserpinguin-Kolonie – setzen uns dorthin und beobachten mit vollem Elan und Begeisterung diese wunderschönen Lebewesen.

Was bedeutet es, den Kollegen bei ihren verschiedenen Aufgaben zu helfen? Für mich persönlich ist es die Möglichkeit, etwas zu entdecken, etwas zu lernen, was ich sonst niemals machen könnte. Mit Linda messen wir die Schneedichte, mit Peter fahren wir mit dem Pistenbully, um die verschiedenen Wege zu multiplen Außenposten neu zu beflaggen und mit Paul nehmen wir Meereisbohrungen vor oder bringen Bojen auf dem Meereis an, um noch mehr meteorologische Parameter zu erfassen oder die Eismassenbilanz zu messen.

Peter und Tanguy bei der Arbeit auf dem Schelfeis (Foto: Peter Jonczyk)
Peter und Tanguy bei der Arbeit auf dem Schelfeis (Foto: Peter Jonczyk)

Schlusswort: Das Erlebnis, die Möglichkeit bekommen zu haben, hier zu sein, zu arbeiten, mein Wissen zu erweitern, die Kollegialität, das enge aufeinander leben und zusammen arbeiten ist das Tollste, was ich jemals im Berufsleben erleben durfte. Ich habe wieder gelernt, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen und dass wir im Überfluss leben. Wenn wir alle so denken würden, hätten wir eine noch schönere Zeit auf der Erde und wir müssten uns weniger um den Erhalt unseres Planeten sorgen.

Readers comments (13)

  1. Alex

    Danke für diese tollen Einblicke :-)

    1. Tanguy Doron

      Liebe(r) Entschuldigung ich bin gerade nicht sicher,
      es ist mich, uns immer wieder eine Freude unsere Erlebt mit der Außenwelt zu teilen.

      Liebe Grüße Tanguy

  2. Die Siegerländer

    Hallo in die Antarktis!

    Selbstgemachtes Salz klingt schon für die hiesigen Breitgrade nach einer Bereicherung für den Gewürzschrank. Wenn man sich das Salz aber in der Antarktis macht ist das noch toller;-)
    Auch wenn wir uns immer noch unschlüssig sind, ob wir für das Überwintern in der Antarktis geschaffen sind, sind wir neidisch darauf nicht den ganzen Tag von dir umsorgt zu werden :-) Das klingt wirklich sehr gut immer als Team zusammen zu essen und Wünsche äußern zu dürfen.
    Und wie immer sind die Bilder einfach nur schön und beeindruckend:-)

    Viele Grüße aus dem sonnigen und herbstlichen Siegerland

    Die Siegerländer

    1. Tanguy Doron

      Hallo Lieben Siegerländer’s
      mal wieder eine Freude euch zu lesen und eine Antwort zu geben.
      Mit der Salz Selbermachen ist es hier eine Tradition, jedoch es mal selber gemacht zu haben ist es Genial.
      Mit ein wenig will und Antrieb ist jeder von uns in der Lage was einmaliges zu machen, somit wärest auch Du Geschafft zu Überwintern, was das umsorgen meine Kollegen angeht ist es für mich als Gastronom, eventuell, einfacher als andere Personen, weil es zu unsere Tagesgeschäft gehört.
      Viele Liebe Grüße aus dem sonnigen Frühlingsafter Sechter Kontinent.
      Tanguy

  3. Petra

    Hallo ÜWIs,
    Danke für den Bericht 😀
    Wie und wo habt ihr Salz geerntet? Schreibt mal noch ein paar Infos dazu!! Gab es da auch gleich noch Süßwasser?

    Viel Spaß beim Käsefondue! Lecker!
    Viele Grüße aus Hessen
    Petra

    1. Tanguy Doron

      Hallo Petra,
      danke für Ihre Frage und Kommentar.
      Wenn wir auf Meereis fahren um dort, für die Glaziologie Abteilung des AWI, zu forschen nehmen wir immer ein Paar Eimer mit um Meereswasser zu sammeln, dann wird das Wasser, in der Station, langsam austrocknen, dann haben wir unsere Ernte. Süßwasser wird von unseren Techniker mit Hilfe unsere Wasserschmelze hergestellt, Die Techniker schieben der Schnee in ein Wasserreservoir, dort schmelzt es langsam, wir dann durch UV lampe “Bereinigt” anschließend durch unsere Arzt mit Mineralien angereicht um auf Trinkqualität geprüft und schon haben wir frischem Süßwasser.
      Danke für die wünsche, es ist immer wieder schön zusammen um dieser Topf zu setzen und zum Essen.

      Liebe Grüße nach Hessen, Tanguy

  4. Petra

    PS: wohin ist D30A jetzt unterwegs? Habt ihr den noch im Blick?

    Gruß Petra

    1. Tanguy Doron

      Hallo Petra,
      ich habe mir gedacht jeder Frage sollte sein Antwort Bekommen,
      also jetzt die nächste Antwort, Unsere Lieber Eiswürfel D30A und seinen Freunden sind gerade auf der weg nach westen und werden die nächsten Paar Monaten die Antarktis umrunden, bis Die irgendwann aus der Bahn kommen und auf offenes Meer sich der Reise Richtung, möglicherweise, Nord Atlantik hingeht und langsam, durch das Peitschen der Wellen und das Streicheln der Sonne komplett schmelzen wird.

      Liebe Grüße Tanguy

  5. Christian-Martin Ruthenberg

    Moin,
    und auch für diesen Beitrag einen herzlichen Dank. Es freut mich immer wieder diese, durch die faszinierenden Fotos abgerundeten, Einblicke zu bekommen. Falls etwas Zeit dafür übrig sein sollte, würde mich interessieren was für ein Brot täglich gebacken wird und wie das Antarktissalz genau geerntet und getrocknet wird? Sollte es ein Sauerteigbrot sein, würde mich auch das Rezept sehr interessieren.

    Liebe Grüße aus dem Norden
    Christian

    1. Tanguy Doron

      Moin von Süden nach Norden,
      die Freude ist für uns genau so gross :)
      Wir könnte noch viel mehr Bilder posten, aber dann wäre es kein Blog mehr sonder ein Bilderbuch :)
      Die Zeit nehme ich mir, es ist mir sogar eine Ehre auf jeder Kommentar und Frage eine Antwort zu geben.
      Wenn ich schreibe “das täglicher Brot backen” meinte ich mehr Die Semmel und Brötchen. Tatsächlich backe ich relativ selten Brot, die Kollegen mögen lieber Semmel und co.
      Unsere Salz machen wie folgen, wenn wir aufs Meereis sind um zu arbeiten, sammeln wir das Wasser, wenn wir auf der Station wieder sind lassen wir das Wasser langsam ausdünsten und der rest austrocknen.

      Liebe Grüße Tanguy

  6. Jürgen Baßfeld

    Hallo Tanguy, liebes ÜWi Team,
    wie die meisten Menschen kann ich auch nur von Euren großartigen Berichten leben.
    Während etliche Zeitgenossen hier den Pizza Lieferanten anrufen oder sonst einen Lieferdienst in Anspruch nehmen, musst Du alles weit vorplanen, ja sogar schon für das nächste Team den Einkauf vorbereiten. Ich habe eine gute Köchin an meiner Seite, sodass bei uns immer frisch gekocht wird. Aber allein die Frage, was heute gekocht werden soll, kann einen schon mal beschäftigen. Im Gegensatz zur mir ist sie nicht immer für Kässpätzle zu haben. Du hast allerdings einen Vorteil: Deine „Gefriertruhe“ ist etwas größer.
    Solltest Du mal ein Lokal eröffnen, in dem Du dann über Deine Erlebnisse berichtest, nenne es doch „Zum Pinguin“.
    Leider geht jetzt auch hier die „Eiszeit“ zu Ende. – Die Eisdielen schließen so nach und nach.
    Schade, dass die QO-100 Anlage gerade nicht betriebsbereit ist.
    Übernächste Woche sind wir wieder an der Nordsee und freuen uns auf die Seeluft und die Herbstwinde.
    Herzliche Grüße aus dem Schwabenland
    Jürgen DL9SBT
    -Techniker aus Leidenschaft-

    1. Tanguy Doron

      Hallo Jürgen,
      die Freude, euch alle in der grosser weiter Welt, unsere Leben am Anfang der ende der Welt zu teilen Freud uns sehr.
      Ja, dass stimmt, hier haben wir kein Ausweichmöglichkeit, deshalb ist es sehr wichtig alles sorgfältig in Deutschland zu planen und trotzdem passiert es dass man was vergisst oder eventuell zu wenig bestellt, aber alles in allem haben wir genügend auf Vorrat dass ich was anders kochen kann als ich machen wollte :)
      Das Zusammenspiel zwischen Alter und Neues ÜWI’s ist sehr wichtig, damit können die Erfahrung nicht nur weitergegeben werden sondern perfektionieren, deshalb ist eine gute Kommunikation von grosser Vorteil.
      Ich denke nicht dass ich mich wieder selbständig machen werde, 20 Jahren sind genügend gewesen ;)
      Wir warten auf die Ersatzteilen um unsere Funk wieder flotte zu machen.

      Liebe Grüße nach Schwaben und übernächster Woche an der Nordsee, Tanguy

  7. EddieMankai

    Hallo liebes ÜWI Team,
    was mich beschäftigt, ist, wie haltet Ihr Kontakt mit euren Familien ?
    Wie darf man sich das vorstellen ? ( Funk, Internet, etc.. )
    Und wie sieht das mit der Kleidung aus ?
    Wieviel und in welcher Auswahl habt ihr was dabei ?
    Weil die Zeitspanne ist ja sehr groß und ich kann mir das nso nicht vorstellen , wie das alles abläuft.
    Speziell der Kontakt nach Hause .
    Vielleicht könnt Ihr auf diese Fragen ein paar Antworten geben .
    Das wäre sehr informativ
    LG

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