Das Leben am Ende der Welt aus der Perspektive des Kochs

Meine ersten Schritte auf dem 6 Kontinent (Tanguy Doron)

Liebe AtkaXpress Fans,
seit dem 31. Juli 2020 sind wir, die 41. ÜWI Mannschaft im Einsatz für das AWI und die Reederei Laeisz.

Von Peter, unserem Arzt/Stationsleiter und Theresa, unserer IT- und Funk-Spezialistin, ist schon einiges berichtet worden.
Um ein kleines Resümee zu machen, werde ich ein wenig aus der Vorbereitungszeit, meiner Arbeit und der Station, unserem aktuellen Zuhause für 13 Monate, erzählen. Jedoch vorab wollt ihr, davon gehe ich aus, wissen wer ich bin:
Ich bin Tanguy Doron, 53 Jahre jung, komme ursprünglich aus Vendôme, einer kleinen Stadt im Herzen der Loire-Schlösser in Frankreich und lebe seit 1985 in Deutschland. Genauer gesagt in der Domstadt Freising in Oberbayern. Seit 1983 bin ich in der Gastronomie tätig. Von 1998 bis 2018 war ich in der Gastronomie selbstständig, habe dann zwei Jahre in der Schweiz als Küchenchef gearbeitet, bis ich meinen Traum ausleben durfte, hierher zu kommen.

Fischfreitag, Tanguy beim Servieren (Paul Ockenfuß)

Und jetzt geht es an die Erzählung zu unserer Vorbereitung und meiner Arbeit: Am 31. Juli 2020 haben wir uns alle zehn ÜWI’s, zum ersten Mal getroffen: Jess, die Botanikerin, sorgt für frisches Gemüse. Theresa kümmert sich um die IT und ist als Funkgenie im Einsatz. Linda, unsere Luftchemikerin, macht die Luft besser. Peter, der Arzt, kümmert sich darum, dass wir gesund bleiben. Florian und Markus sind beide Ingenieure und das Herz der Station. Ohne die beiden geht es hier nicht. Paul, der Meteorologe, behält immer den klaren Blick und gibt uns schönes Wetter. Timo und Lorenz sind für die Geophysik unterwegs. Mit ihnen wissen wir immer wo was los ist, auf und zwischen den Kontinentalplatten. Und ich, der Koch, sorge für volle Mägen und gute Laune.

Abschlussbild aus den österreichischen Alpen (Tanguy Doron)

Erstmal haben wir uns alle kennengelernt und sind zusammengezogen (meine erste WG!). Danach haben wir jede Menge Kurse am AWI besucht und viel, sehr viel gelernt. Mitte August sind wir dann für die Bergrettungsübung in die österreichischen Alpen gefahren. Vor Ort haben wir Andi und Hansi, unsere beiden Bergführer, kennengelernt und haben jede Menge Übungen gemacht, um den Umgang mit den Bergen, jedoch vor allem mit dem Eis, den Gletschern und Gletscherspalten zu erlernen. Wir mussten lernen uns selber und die Kollegen zu retten, sich richtig abzuseilen, hochzuseilen und auf dem Gletscher bei jedem Wetter für den Notfall zu zelten. Es war beeindruckend, sehr lehrreich und wichtig zu wissen, um hier in der Antarktis, am Ende der Welt, zu überleben.

Der Auslauf des Gletschers am Taschachhaus (Tanguy Doron)

Zurück in Bremerhaven, unserem neuen Zuhause und Arbeitsplatz bis Ende November, hatte sich die Truppe tagsüber nur wenig gesehen, jeder von uns war in seinem Bereich gefordert. Teilweise sind immer wieder ein paar von uns auf Dienstreise gewesen. Trotz allem haben wir fast immer zusammen gefrühstückt und das Abendessen zu uns genommen. Ich habe auch schon dort angefangen für uns alle zu kochen. Letztendlich ist es wichtig zu sehen, was gegessen wird und was nicht, um meine Planung besser machen zu können.
Nach ein paar Wochen sind wir dann gemeinsam an die Ostsee gefahren. Na ja, nicht um Urlaub zu machen, sondern um unsere Brandschutzübung auf dem Gelände der Deutschen Marine zu absolvieren. Eine aufregende Woche haben wir dort verbracht. Üben, üben, üben, denn einmal in der Antarktis angekommen, sollten wir alles selber machen können. Hier gibt es keine Polizei, Feuerwehr, Krankenhäuser oder so. Hier müssen wir uns selber zu einhundert Prozent helfen können.
Wenn wir schon darüber reden, Peter und ich durften, Peter etwas ausgiebiger, ich nur für eine Woche, ein Praktikum beim Zahnarzt machen. Auch in diesem wichtigen Bereich sollen wir uns selber helfen können. Zusätzlich zu dem Zahnarzt, haben wir, Peter, Timo und ich, Peter wieder für längere Zeit, Timo und ich für je zwei Wochen, im Bremerhavener Klinikum Reinkenheide in der Notfallaufnahme und in der Anästhesie unser Praktikum absolvieren dürfen. Ein sehr spannendes Praktikum.

Ich als Zahnarztgehilfe (Tanguy Doron)

In der Zeit in Bremerhaven war ich sehr oft im Büro. Meine Aufgabe war es, anhand der Inventarliste über den Proviantbestand auf Neumayer eine Bestellung für Speisen und Getränke für 14 Monate, acht davon mit zehn Personen und der Rest der Zeit für bis zu siebzig Forscher, Techniker und die neuen ÜWI’s einzuplanen.
Eine, auch für sehr erfahrene Profis, nicht alltägliche Aufgabe. Ich musste an alles denken, jedoch hatte ich die Möglichkeit, ehemalige ÜWI’s um Rat zu fragen. Die 41. Überwinterung ist was ganz Besonderes, denn dieses Jahr, aufgrund der Pandemie, sollten wir mit der Polastern direkt von Bremerhaven Richtung Neumayer III in die Antarktis fahren. In gewöhnlichen Jahren wird von Deutschland aus nach Südafrika geflogen und dann von dort aus weiter in die Antarktis. Der Proviant wird dann per Schiff, zum Teil aus Deutschland und zum Teil aus Südafrika, runter transportiert.
Jetzt kommen wir zu dem Besonderen unserer Überwinterung: Ich musste alles minutiös planen.
Von A wie Ananasdose bis Z wie Zahnpasta musste dieses Mal alles mit uns auf direktem Weg per Schiff transportiert werden. Denn es gab dieses Jahr keinen Zwischenstopp in Südafrika oder zwischenzeitlichen Flugverkehr mit zusätzlichen Proviantlieferungen. Auch keine frischen Produkte, bis auf ein paar Hundert Eier, 600 kg Kartoffeln, ein paar Kohlgemüse, Äpfel und Orangen. Also frische Produkte, die eine einmonatige Reise an Bord eines Schiffes und ein paar Monate in der Station frisch bleiben können. Alles andere war tiefgekühlt, in Dosen verpackt oder getrocknet. Planen, was essen wir, was wollen wir essen und was nicht, wie oft, in welche Variationen, die Menge und vor allem die Vielfalt sollte berücksichtigt werden. Denn leben, essen und kochen am Anfang des Endes der Welt ist eine Herausforderung, die nicht nur der Nahrungsaufnahme dient, sondern zum größten Teil der guten Laune und dem Wohlbefinden der gesamten Mannschaft.
Seit dem 19. Januar, der Zeitpunkt unserer Ankunft, ist es meine Pflicht, mindestens zweimal am Tag meinen Kollegen ein Essen zu servieren: Fisch, Fleisch auch Vegetarisches immer in Begleitung von Gemüse und Sättigungsbeilagen. Ich koche jeden Tag frisch, mittags essen wir oft die Reste vom Vortag und was Frisches dazu. Lebensmittel sind wertvoll und sollen nicht verschwendet werden. Hier zu essen ist ein wenig wie zu Hause oder im Restaurant. Ich liebe es meinen Kollegen was Gutes zu kochen, es kommt auch gut an. Zum Glück haben wir Jess, unsere Botanikerin, die sich um den Garten EDEN kümmert und dort Gemüse, Kräuter und Salat gepflanzt hat und dann auch erntet. Somit bekommen wir regelmäßig etwas Frisches auf den Teller. Sie hat unter anderem Basilikum gepflanzt und es war so viel, dass ich daraus mein erstes Antarktis-Pesto nach Original italienischem Rezept gemacht habe. Es gibt auch Mangold, verschiedene Kohlgemüse, sehr leckere Tomaten, Gurken, Minze und andere Kräuter.
Eines ist sicher, hier am Anfang des Endes der Welt, auf dem sechsten Kontinent, im ewigen Eis, wo ein schöner Tag sich als farbenfrohes Spiel zwischen Himmel und Shelfeis und mit einem Horizont ohne Ende herausstellt und ein schlechter Tag einfach null Sicht bietet, mit Stürmen bis weit über 70 Knoten, ist es die Liebe zum Kochen, die es mir ermöglicht, einen abwechslungsreichen Speiseplan zu kreieren.

Leser:innenkommentare (21)

  1. Die Siegerländer

    Hallo an euch ÜWIs!

    Der Blogbeitrag ist wie immer super. Was man als Koch nicht so alles können muss bei euch :-) gerne wären wir mal zu Gast an deinem Tisch :-)

    Viele Grüße aus dem Siegerland und ausnahmsweise aus dem bayrischen Wald

    Die Siegerländer

    P.S: Und eine Portion Extragrüße an Timo ;-)

    1. Tanguy Doron

      Liebe Siegerländer,
      danke für dein Kommentar, um hier sein zu können bedarf es eine gute Vorbereitung, lust und bereitschaft sich weiterzu bilden.Allein der will was zu verwirklichen ist das Ziel, wenn man noch dazu so gut vorbereitet ist und ein so toller Mannschaft an die Seite hat kann nicht schiefgehen.
      wegen der extra Portion,schaue ich was sich mahen läss ;)
      Für wieviel Personen soll ich der Tisch reservieren :)

      Liebe Grüße Tanguy

  2. Christian-Martin Ruthenberg

    Hallo,
    und vielen Dank in diesen Einblick in eine der wichtigsten Aufgaben eurer Überwinterung. Ich hoffe, der Plan geht auf und bin sicher, dass genug alternative Varianten bedacht wurden bei dieser intensiven Vorbereitungszeit.

    Mit den besten Grüßen aus dem Norden
    Christian

  3. Tanguy Doron

    Bonjour Christian,
    vielen dank für Ihre Kommentar, ein teil des ganzes zu sein ist immer eine wichtige Aufgabe, ohne der einen oder der andere würde es nicht so gut klappen. Ich denke dass wir alles gut durchgedacht haben und wir von alles genügend haben, im Notfall, sollte mir nicht mehr entfallen,habe ich ein paar Kochbücherdabei :)

    Liebe Grüße Tanguy Doron

  4. Reiner Gerke

    Hallo Tanguy, da hast Du einen wirklich schönen Beitrag zubereitet, der sicher bei sehr vielen gut ankommt. Gerade die Einblicke in das alltägliche Leben, was ja neben dem Forschen auch noch stattfindet, machen den Blog für mich so interessant. Vielen Dank dafür.
    Übrigens bin ich am Montag über Erding nach Moosburg geradelt, dann die Isar rauf vorbei an Deiner Domstadt Freising bis zum Flughafen an die S-Bahn. Aber außer der Korbinianbrücke habe ich von Freising nichts gesehen, nicht einmal den Dom.
    Herzliche Grüße an alle ÜWIs

    1. Tanguy Doron

      Salut Reiner,
      vielen dank für dei Kommentar, ich würde mich sehr darüber freuen wenn es so ist :)
      wie man so schön sage „Ohne Wissenschaftler kein Techniker, ohne Techniker kein Wissenschaft“ den es ist wirklich so dass jeder von uns auf der andere angewiesen ist, dass macht uns stark für unsere Aufgabe, das I-Tüpfel ist der Bereicherung von anderen was zu lernen und das Unglaublich Hier und Jetzt zu erleben.
      Das wäre auch mal wieder schön die Isar entlang zu radeln, habe ich letztes Jahr oft gemacht, als Belohnung dann ein besuch in’s Biergarten, Schee* und Guad* was.
      Gfraid* mi* von Dir gelesen zu haben.
      Liebe Grüße aus der ewige Eis, Tanguy

      Auf Bayrisch = Schee/Schön Guad/gut Gfraid mi/Freut mich

  5. Anne

    Hallo Tanguy, hallo UWIs,

    schöne Grüße aus der Wetterau.

    Ich gehöre leider zu den Menschen, denen nicht alles auf den Schnabel geht. Wie wird es auf der Neumayer III gehandhabt, wenn es im Team Mitglieder gibt, die auch nicht alles essen? Bekommen sie dann eine Extra-Mahlzeit zubereitet?

    Viele Grüße,

    Anne

    1. Tanguy Doron

      Einen wunderschönen guten Morgen Liebe Anne,
      natürlich ist mein aufgabe auch dafür zu sorgen dass Jeder sein Glück findet,es ist wie überall nicht immer einfach, jedoch hat bisher zum Essen bekommen :)
      Wir sind acht Fleisch Esser, ein Vegetarier der aber auch Fisch zu sich nehme und ein voll Vegetarier.
      Danke für Ihre frage und hoffe ich könnte Sie helfen.
      Liebe Grüße Tanguy und einen erholsame Wochenende

  6. Gerhard Ockenfuß

    Hallo Tanguy,

    ja vielen Dank für den schönen Blog. Schon lange verfolgen wir deinen WhatsApp Status und freuen uns über die ansprechenden Bilder und Beschreibungen deiner Creationen, und das jeden Tag!
    Und wenn wir dann unsere Kässpätzle Bilder zurückposten zeigt sich wieder, dass man über das Essen herrlich plaudern kann.
    Mach weiter so.

    Viele Grüße aus dem Badischen,
    auch an alle anderen im Team.
    von Jutta und Gerhard

    1. Tanguy Doron

      Liebe Jutta, Lieber Gerhard,
      vielen dank für eure Kommentar.
      Ja, für mich auch, ist es eine Freude unsere Erlebnis, auf verschiedenen Medien, nach außen zu Teilen. Die Menschen die hier nicht sein können, auf dieser weise unsere Abenteuer und Arbeit teilhaben zu lassen, ich freue mich auch immer sehr über die Rückmeldung die ich täglich bekomme. Der Austausch mit Euch und anderen Follower ist immer sehr schön, konstruktiv und Lebendig, genau wie das Essen, das Essen sollte immer, egal ob Vegetarisch oder mit Fleisch, die sinnen erfüllen oder auch erfühlen.
      Tausend Dank in Richtung Schwarzwald und der reste der Welt.
      Eure Tanguy

  7. Sylvia

    Hallo, ich habe Ernährung- und Hauswirtschaft gelernt. Möchte und muss wegen meine Luftnot nach Norden. Als Kind liebte ich immer den Schnee, und vermisse es als Erwachsene hier in Westen Deutschland. Ich habe auch Im Büro gearbeitet. Könnt Ihr mich für irgendetwas gebrauchen? Bin jeden Tag allein. Mein Ehemann ist lange unterwegs. Sohn hat eigene Bleibe. Nun, leider bin ich schwerhörig seit dem 3. Lebensjahr (FEUERWERKSKÖRPER), aber in der PRAXIS bin ich gut. Bitte nicht lachen. lnsofern habe ich keine körperliche Einbußen laut ärztlichen Befund. Ich liebe Schnee, weil ich LICHT brauche (mein Aufheller, Weckmodus). Bitte helfen Sie mir hier raus! Bin im März Gesund bis Herbst neuerdings. Habe keine Grippe, aber ich nehme eine Grippeimpfung wegen meine Nasennebenhöhlenentzündung. Bin seitdem immer Gesund. Kenne kein Krankenhaus. Mit mir stimmt trotzdem was nicht. Habe eine Leidenschaft für viele Dinge im Leben. Nicht nur das Kochen beherrsche ich. Mein Vater war Bäcker und später stellte es sich heraus, er hat Mehlallergie, und setzte seine Arbeit als Bauarbeiter fort. Er wurde zum Polier (BEFÖRDERUNG). Leider ging er mir verloren. Da war ich 19, und gründete eine Familie. Bin jetzt 57 Jahre. Bin vollständig geimpft! Zum Abschluss noch eine lustige Frage: Kann man in der Arktis IGLU bauen….? Bin vielseitig interessiert (auf dem Segelboot, und auf einer Yacht als Gast war ich auch schon). Bitte lassen Sie mich einfach mal was machen. Bin nicht teuer, und Ideen gibt es reichlich. Zuschauer stören mich. Kann keine Musik mehr hören. Licht ist mein Leben, und Ihr. Natürlich fordere ich mich selber heraus, aber bitte nur unter ärztlicher Kontrolle, weil ich dementspreche länger mache als angegeben. Ohne Zeitlimit ist schon richtig. Habe einen erwachsenen Sohn, der händeringend sich eine Arbeit sucht. Er ist auch so einer, der lieber mehr es kühler hat, im Sommer kann ich nicht denken. Den Schulabschluss habe ich besser im Winter bestanden! Im Sommer fühle ich mich träge. Wiege 56 kg. Mein Sohn hat Fachabitur, gymnasialen Abschluss. Er weißt sich gut im Winter zu helfen…..mehr später, wenn Ihnen das interessiert. Es ist ein Angebot, weil mein Sohn hat zur Zeit jetzt nichts Festes. Er ist 33, und nicht verheiratet….er will Kinder, aber nicht mehr seitdem Klimawandel. Ich glaube nicht mehr an seine Familie….FREIZEIT HABE ICH SATT; KOTZT MICH ALLES AN, außer LEGO, DAS RAUMSCHIFF, das ich niemals fliegen darf und tauchen darf ich auch nicht. Fliegen darf ich nicht. Bin fertig. Ich habe für mich kein Leben. Vielleicht habt ihr sowas wie mich gesucht. ERDE (SEISMOGRAPHIN)war mein Wunschberuf, Technische Zeichnerin. Heute bin ich schwer enttäuscht. Mich hängen gelassen haben sie beruflich. Mein Mann bewundert mich immer wieder. Aber will nicht mehr hier sein. Schließlich wollte ich arbeiten, und kein Mann und kein Kind. Und imer bedanke ich mich…. Habe lieber selber eine Arbeit. Das war nicht geplant. Sah keinen anderen Ausweg. Nehmen Sie mein Sohn. Ich bin Schwimmerin und er nicht, aber der Beste Schüler ist noch nicht geimpft! Lach. Holen Sie ihn…..er macht, was er will. So geht das nun auch nicht auf Dauer. Frauen kennen ihre GRENZEN.

    1. Tanguy Doron

      Liebe Sylvia,
      ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre sehr lebendig und ausführliches Kommentar.
      Sie werde lesen können dass mein deutsch, zu mindestens schriftlich nicht das bestes ist, jedoch werde ich mich trauen Ihnen zu antworten, ich bin zwar schon sehr lange in Deutschland, habe jedoch, in der Schule oder VHS, nie die Sprache gelernt, wenn ich was schreiben müsste habe ich immer jemanden an meine Seite gehabt die dieses tun könnte, jetzt muss ich es selber tun, also werde ich Sie antworten.
      Jetzt aber möchte ich auf Ihre Geschichte ein wenig was schreiben, ich lese dass Sie sehr viel gemacht haben, Sie ein sehr bewegte Leben haben, nicht immer alles rund läuft, man nicht immer genau weis wo man hingehört, was sollen wir tun, welche Richtung es gehen soll, Ihre Sohn ist auch ein bisschen verloren, aber das wichtigste was ich lesen kann, ist dass Sie auch wünschen und Vorstellungen haben, dass Sie offen für neue Herausforderungen sind. Das ist der richtige Einstellung, nach vorne schauen und möglichen Möglichkeiten nutzen, was geschehen ist geschehen niemanden kann daran was verhindern, die Perspektiven nicht aus die Augen verlieren. Ich finde es mutig und gut dass Sie sich hier melden und schreiben, ich persönlich kann, dazu bin ich nicht befugt, Sie oder Ihre Sohn nicht einstellen, jedoch gehen Sie ein schritt weiter und fertigen Sie, für Ihnen Beiden, ein Aussagekräftige Bewerbung, zum Beispiel an der AWI oder die Reederei Laeisz, ich kann Ihnen nicht versprechen dass es zum Erfolg kommt oder Sie eine Stelle bekommen, jedoch der will den Sie haben zu verändern ist Da. Was bedeutet der bester zu sein? nichts, den dieser begriff ist ein extrem dehnbarer Wort, nicht jeder kann der gleicher Erfolg haben, nicht Jeder ist dafür bestimmt alles zu erreichen, Jedoch Jeder der wagt was in sein Leben zu verändern hat schon gewonnen, dieser Gewinn werde Sie ermöglichen immer weiter zu kommen.
      Um Ihre frage, bezüglich der Igloo bauen, ja hier in der Antarktis können wir tatsächlich sowas bauen.
      Ich hoffe ich könnte Ihnen ein wenig helfen, bleiben sie guter Dingen, es wir immer alles besser als man denkt.
      Liebe grüße Tanguy

  8. Sylvia

    Hallo, ich habe Ernährung- und Hauswirtschaft gelernt. Möchte und muss wegen meine Luftnot nach Norden. Als Kind liebte ich immer den Schnee, und vermisse es als Erwachsene hier in Westen Deutschland. Ich habe auch Im Büro gearbeitet. Könnt Ihr mich für irgendetwas gebrauchen? Bin jeden Tag allein. Mein Ehemann ist lange unterwegs. Sohn hat eigene Bleibe. Nun, leider bin ich schwerhörig seit dem 3. Lebensjahr (FEUERWERKSKÖRPER), aber in der PRAXIS bin ich gut. Bitte nicht lachen. lnsofern habe ich keine körperliche Einbußen laut ärztlichen Befund. Ich liebe Schnee, weil ich LICHT brauche (mein Aufheller, Weckmodus). Bitte helfen Sie mir hier raus! Bin im März Gesund bis Herbst neuerdings. Habe keine Grippe, aber ich nehme eine Grippeimpfung wegen meine Nasennebenhöhlenentzündung. Bin seitdem immer Gesund. Kenne kein Krankenhaus. Mit mir stimmt trotzdem was nicht. Habe eine Leidenschaft für viele Dinge im Leben. Nicht nur das Kochen beherrsche ich. Mein Vater war Bäcker und später stellte es sich heraus, er hat Mehlallergie, und setzte seine Arbeit als Bauarbeiter fort. Er wurde zum Polier (BEFÖRDERUNG). Leider ging er mir verloren. Da war ich 19, und gründete eine Familie. Bin jetzt 57 Jahre. Bin vollständig geimpft! Zum Abschluss noch eine lustige Frage: Kann man in der Arktis IGLU bauen….? Bin vielseitig interessiert (auf dem Segelboot, und auf einer Yacht als Gast war ich auch schon). Bitte lassen Sie mich einfach mal was machen. Bin nicht teuer, und Ideen gibt es reichlich. Zuschauer stören mich. Kann keine Musik mehr hören. Licht ist mein Leben, und Ihr. Natürlich fordere ich mich selber heraus, aber bitte nur unter ärztlicher Kontrolle, weil ich dementspreche länger mache als angegeben. Ohne Zeitlimit ist schon richtig. Habe einen erwachsenen Sohn, der händeringend sich eine Arbeit sucht. Er ist auch so einer, der lieber mehr es kühler hat, im Sommer kann ich nicht denken. Den Schulabschluss habe ich besser im Winter bestanden! Im Sommer fühle ich mich träge. Wiege 56 kg. Mein Sohn hat Fachabitur, gymnasialen Abschluss. Er weißt sich gut im Winter zu helfen…..mehr später, wenn Ihnen das interessiert. Es ist ein Angebot, weil mein Sohn hat zur Zeit jetzt nichts Festes. Er ist 33, und nicht verheiratet….er will Kinder, aber nicht mehr seitdem Klimawandel. Ich glaube nicht mehr an seine Familie….FREIZEIT HABE ICH SATT; KOTZT MICH ALLES AN, außer LEGO, DAS RAUMSCHIFF, das ich niemals fliegen darf und tauchen darf ich auch nicht. Fliegen darf ich nicht. Bin fertig. Ich habe für mich kein Leben. Vielleicht habt ihr sowas wie mich gesucht. ERDE (SEISMOGRAPHIN)war mein Wunschberuf, Technische Zeichnerin. Heute bin ich schwer enttäuscht. Mich hängen gelassen haben sie beruflich. Mein Mann bewundert mich immer wieder. Aber will nicht mehr hier sein. Schließlich wollte ich arbeiten, und kein Mann und kein Kind. Und imer bedanke ich mich…. Habe lieber selber eine Arbeit. Das war nicht geplant. Sah keinen anderen Ausweg. Nehmen Sie mein Sohn. Ich bin Schwimmerin und er nicht, aber der Beste Schüler ist noch nicht geimpft! Lach. Holen Sie ihn…..er macht, was er will. So geht das nun auch nicht auf Dauer. Frauen kennen ihre GRENZEN

  9. Andreas Fuchs

    Hallo Tanguy,
    Danke für den aufschlussreichen Beitrag. Ich bewundere Dein Organisationstalent, denn ich schaffe es nichtmal für eine Woche im Voraus alles so zu planen, dass ich nicht zwischendurch noch etwas nachkaufen muss. Du bist also der „Ersatzzahnarzt“ aber wer wäre im Fall der Fälle denn Ersatzkoch? Hat jemand von den anderen ÜWIs ein Praktikum bei Dir absolviert? ;-)
    Wünsche Euch alles Gute weiterhin.

    Andreas

    1. Tanguy Doron

      Hallo Andreas,
      erstmal vielen dank für Dein Kommentar, es macht mir sehr glücklich wenn wir Rückmeldung über unsere Blog und Arbeit bekommen.
      Ich fühle mich geschmeichelt bewundert zu werden :)
      Als Franzose ist man nicht gerade für Organisation bekannt, aber wir sind lernfähig ;)
      Aber jetzt muss ich ernst bleiben, es ist ein seriöser Blog und ich sollte es auch so antworten ;)
      Es stimmt, Organisation ist im Berufsleben sehr wichtig, im laufen der letzten Jahrzehnten habe ich gelernt es zu beherrschen, ein muss um gut arbeiten zu können. Als ich die Vorbereitungen für unsere Expedition gemacht habe, war ich froh die Hilfe früheren ÜWi’s Köche in Anspruch nehmen zu können, denn hier nachkaufen geht es überhaupt nicht.
      Ich bin nicht gerade der Ersatzzahnarzt, jedoch sein rechtes Hand.
      Im Fall der Fälle, ich hoffe es komme nie zu stand, müsste jeder auf der Station helfen, irgendwie musste es gehen.
      Nein, keiner der andere ÜWI’s hat bei mir ein Praktikum gemacht, jedoch kommt der Timo regelmäßig zu mir in der Küche um zu helfen, Linda hat auch schon mal gekocht und ein Kuchen gebacken, Sie wollte nochmal machen, jedoch warte ich noch darauf (und hoffe dass Sie es wieder tut, er war total lecker)
      Liebe Andreas danke dir nochmals, wir sorgen dafür dass es weiterhin gut geht und es spannend bleibt
      Liebe grüße Tanguy

  10. Martin Thoma

    Lieber Tanguy,
    herzlichen Dank für Deinen Bericht! „Essen hält Leib und Seele zusammen“ sagen wir in Bayern, und auf dem Bild aus der Küche sieht es ganz danach aus. Die französische Küche haben wir mit unserer Tochter Theresa als Kind auf Reisen in Frankreich kennen und schätzen gelernt. Offensichtlich funktioniert mit Deinem Talent diese feine Küche auch auf Neumayer III aus Eurem Jahres-Lager und EDEN ISS :-) Das ist schon eine besondere und beeindruckende Logistik.
    Herzliche Grüße aus Fürstenfeldbruck an das ganze Team!

    1. Tanguy Doron

      Liebe Familie Thoma, lieber Martin,
      erstmal möchte ich mich für der Späte Antwort Entschuldigung.
      Es ist mir eine Freude über das was wir hier erleben zu berichten und euch alle ein wenig mit auf diesen Reise mitzunehmen. Ich versuche so gut es geht die wünsche meinen Kollegen zu erfühlen, ich denke ich packt das relativ gut ;)
      Ein wenig Französisch, Bayrisch, Deutsch, Österreichisch ich muss für Abwechslung sorgen, unsere Vorräten sorgen dafür es zu ermöglichen, dann wie Du es erwähnt hast haben wir Jess die uns regelmäßig mit frischem Gemüse versorgt, es tut echt gut.
      Ja, es stimmt es ist beeindrucken so zu arbeiten, auch für mich total außergewöhnlich und Phantastisch.

      Herzliche Grüße aus der Antarktis zurück
      Tanguy

  11. Jürgen Baßfeld

    Hallo Tanguy,
    wie sagt man doch so schön „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“.
    Du zeigst wie wichtig das Zusammenspiel von allen Einheiten ist. Jedes Teammitglied kann ohne den Anderen nicht überleben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie wichtig gutes Essen für die Moral der Mannschaft ist. Du hast auch beschrieben, wie wichtig es ist, dass ihr als Team funktioniert. Natürlich nicht nach der Devise: „Toll ein Anderer machts.“
    Ihr liefert den Beweis, dass kleine soziale Gruppen funktionieren, wenn die Aufgaben und Ziel klar formuliert sind. Könnte man doch diese Erfahrungen auf das Große und Ganze übertragen.
    Letztlich sind wir doch alle für den Erhalt des Planten des Planten unter menschwürdigen Bedingungen verantwortlich. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten damit nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als gerade gewonnen werden können.

    Ich kenne Deine Pläne für die Zukunft nicht, aber schreibe doch alle Mahlzeiten auf, die Du gekocht hast. Meine Frau benutzt diese Methode schon seit einiger Zeit, um genügend Abwechslung auf unseren Speiseplan zu Hause zu bringen.
    Bei uns gibt es heute Pilz-Risotto.
    Bon Appetit!
    Herzliche Grüße aus dem Schwabenland.
    Jürgen
    -Techniker aus Leidenschaft-

  12. Tanguy Doron

    Hallo Jürgen,
    bei dir auch möchte ich für der späte Antwort Entschuldigen.

    Ich freue mich sehr über alles was kommentiert wird und eure intensive Teilnahme an unsere Mission.
    Das Essen ist ein wichtiger Bestandteil einem gut funktionieren Zusammenarbeit, als Koch ist man immer am Ball, gerade wenn es mal ein wenig anstrengenden als sonst und Die Kollegen total fertig aus ein langem, kaltem Außen Einsatz zurückkommen soll und muss das Essen stimmen, dazu ist man als Gastronom verpflichtet. Jedoch auch wir sind kein Götter, auch wenn wir es manchmal meinen, somit kann es passieren dass wir nicht alles richtig machen, daher ist Kommunikation und Teamgeist wichtig, nur so kann jeder von uns das bestes aus sich heraus „klopfen“.
    Ich bereue keine Sekunden hier zu sein, mit eine Mannschaft der wirklich gut, auch wenn es manchmal Reiberei gibt was absolut nochmal ist, auf einander abgestimmt ist, ich persönlich bin stolz auf meinen Kollegen.
    Was ich nach meinem Rückkehr machen wird, kann ich nicht sagen, vielleicht habe ich meinen Vorgesetzte überzeug und darf entweder bei der AWI oder der Reederei Laeisz bleiben, ich weiß es nicht.
    Hier zu kochen ist es wie für der Familie, die Mahlzeit die ich koche kommen aus fast 40 Jahre Berufserfahrung, also im Endeffekt wie eine gute Hausfrau, wie Oma oder Mutters Küche die jeden tag zu Hause kochen darf oder wie Du es schreibst „wie deine Frau“.

    Herzliche Grüße zurück aus der Anfang der Ende der welt
    Tanguy

  13. Andrea Ritter

    Hallöchen Tanguy,

    ich freue mich sehr, nun auch von dir in diesem Blog zu lesen. Ich habe schon drauf gewartet 😊

    Seit unserem letzten Treffen im letzten Sommer in unserer Siedlung verfolge ich euren Blog.
    Es ist höchst interessant und spannend, was ihr alles zu erzählen habt, wie ihr euer Leben und eure Arbeit dort im Eis gestaltet.

    Wie du ja weißt sind auch wir Weltenbummler (zur Zeit Ägypten ziemlich heiß)…und passen uns ins unserem Gastland an.

    Ich empfinde Hochachtung für euren Einsatz und bin dankbar für die Erkenntnisse eurer Forschung, ob in der Küche, in der Physik und all der anderen Wissenschaften.

    Ich wünsche dir und dem ganzen Team auf der Neumayer Station noch eine gute Zeit und viel Freude.

    Liebe Grüße
    Andrea

    1. Tanguy Doron

      Bonjour Andrea,
      endlich schaffe ich zu antworten, nicht dass ich viel stress habe, aber es kommt immer was dazwischen und ich lasse mich gern ablenken :)
      Erstmal vielen dank für dein Kommentar, ja es stimmt ihr seid echter Weltbummler, immer wo anders, jedoch nicht zum spaß sonder für die Arbeit, ich denke dass es momentan ein grosse Temperatur unterschied zwischen Ägypten und der Atkabuch geben muss, würde ich sagen 70/80 C° unterschied.

      Ich versuche mit meine Küche zu sorgen dass meinen Kollegen sich ein wenig zu hause fühlen, ich möchte dass Die genügend und vernünftiges essen um damit gut arbeiten zu können und Besten Ergebnissen liefern :)
      Ich muss auch immer wieder sagen, ich bin begeistert über der Leistung die Wir alle hier vor Ort bringen, jedoch ohne die tägliche Unterstützung von unseren Chefs und Kollegen in Europa und auch ohne der Zuschrift von euch alle, fleißigen LeserInnen wäre es nicht so leicht.
      Zusammen sind wir stark, dieser Motto ist hier jeden tag von grosser Bedeutung.

      Danke nochmal für dein Kommentar. Liebe grüße nach Ägypten und der rester der Welt.
      Tanguy

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel