Endlich wieder Sonne…

1. Sonnenaufgang nach Sturmperiode (Klaus Guba)

Servus zusammen …

bin heute morgen vom Wecker unfreundlich wie immer aus dem Schlaf gerissen worden, mach das Rollo hoch und seh einen rötlichen Streifen am Horizont. Nun wird sich der Leser fragen, was daran so besonders ist. Nun ja, wir hatten seit 9 Tagen nur Schneestürme mit Windgeschwindigkeiten bis 60 Knoten, der Horizont war in guten Momenten nur zu erahnen, an vielen Tagen gab’s Whiteout. Einmal kam für 45 Minuten in einem kleinen Wolkenloch am Nachmittag die Sonne zum Untergehn raus … wurde mir jedenfalls erzählt und ein Foto gezeigt. Ich hab’s verpasst, weil ich in meiner Arzttasche (ein kleiner Holzverschlag unter meinem Arztbüro ohne Fenster, der als Lagerraum dient) die Reserve-Bekleidung inventarisiert habe … Socken und Blaumänner zählen statt Sonnenuntergang … das Leben kann manchmal gemein sein.

Rosa Wolke (Foto: Klaus Guba)
Rosa Wolke (Foto: Klaus Guba)

Und heut morgen dieser rötliche Streifen, der langsam immer breiter wird, über mir eine rosa Wolke, eingerahmt vom blauen Himmel, unter mir Driftschnee, der über die „Prärie“ fegt. Als schließlich um 9 Uhr 26 die Sonne am Horizont aufgeht hab ich den Eindruck, dass es die Sonne jetzt eilig hat ihre Bahn bis zum Sonnenuntergang um 15 Uhr 33 zurückzulegen. War ein erbauendes Gefühl das alles zu sehn … noch 21 Tage bis zur Polarnacht. Ich war bisher immer der Meinung, dass mir die Polarnacht nicht so viel ausmachen würde, hab immer gedacht, dass ich in Bayern im Winter ja auch bei Dunkelheit auf der Arbeit bin, dann den Tag im OP ohne Fenster verbracht hab und abends bei Dunkelheit wieder nach Hause gekommen bin. Bin mir jetzt aber nicht mehr so sicher. Ich werd die Sonne genauso vermissen wie alle Überwinterer vor mir, definitiv. Auf meinem Monitor seh ich täglich die Webcam von der Seiser Alm in Südtirol, die letzten Tage war dort strahlender Sonnenschein, der Schnee schon zu 2/3 weggschmolzen, die Almwiesen noch bräunlich, aber jeden Tag mehr vom Schneepanzer befreit. Und heute … dicke Wolken, der Schlern nicht sichtbar und eine komplette Neuschneedecke über den Almwiesen. Kommt momentan nicht oft vor, dass mir das Wetter in Antarktika freundlicher erscheint als zu Hause …

Auf Klettertour: Enteisung des Windmessers (Foto: Mario Beyer)

In der zweiten Monatshälfte sind die monatlichen Routinearbeiten bei mir schon zum größten Teil abgearbeitet, dann erledige ich in der Regel die Sachen, die nicht so regelmäßig anfallen. Die letzten zwei  Tage mit besserem Wetter konnte ich noch die Balisenstangen aus Metall, an denen die Handleine befestigt ist und den Weg zu den Observatorien weist, hochsetzen, bevor sie im Eis versinken. Körperliche Arbeit draußen kann echt schön sein …

Balisenstangen hochsetzen (Foto: Klaus Guba)

Sogar eine Trassenerkundung zur 8 km entfernten Pingirampe mit dem Hilux ließ das Wetter noch zu. Die Abfahrt war noch bei schlechter Sicht mit Bewölkung, ca. 1 km vor dem Ziel an der Schelfeiskante plötzlich ein Wolkenloch und die Atka-Bucht war in wunderschönes Sonnenlicht getaucht. Kurzer Zwischenstopp bei SPOT, dem Pinguinobservatorium und die Überraschung war groß … auf dem Meereis sind bereits wieder ca. 1000 vollgefressene und deutlich adipöse Kaiserpinguine, die sich bereits in Scharen zur Paarung eingefunden haben. Und Richtung Meer sieht man weitere kleinere Pinguinkarawanen, die sich Richtung „Partnerbörse Atka Bay“ bewegen. Die Burschen und Mädels sind richtig fett geworden, kein Vergleich mit den abgemagerten Pingus, die sich noch vor zwei Monaten in der Mauser um die Stationscontainer rumgetrieben haben und dort Windschatten suchten. Beim Watscheln kommen sie mir mit dem Gewicht noch unbeholfener vor als zuletzt, aber beim Rutschen auf dem Bauch sind sie elegant wie immer. Das Geschnatter ist groß, sie haben sich anscheinend viel zu erzählen. Und etwas Abseits stehn immer wieder Einzelgänger, die aussehen als würden sie mal ihre Ruhe haben wollen. Die Begegnung mit den Pingus war völlig unerwartet und grad deswegen auch so schön … Antarktika kann so wunderschön sein.

Pingu-Partnerbörse (Foto: Klaus Guba)
Pingu-Karawane (Foto: Klaus Guba)

Und dann kam das andere Gesicht von Antarktika, das unbarmherzige, kalte und stürmische Gesicht. Die Station knarrzt und ächzt unter dem Sturm, vibriert und wackelt. Man gewöhnt sich daran, aber trotzdem beeindruckt es mich immer wieder, welchen Kräften sich die Station entgegenstemmt. Und nachts hilft Ohropax …

Neumayer-Station III im Sturm (Foto: Klaus Guba)

Und bei schlechtem Wetter gibt’s ja auch noch Inventuren … was nicht alles hier gezählt werden muss, damit es rechtzeitig bestellt werden kann. Der nächste Supermarkt und Baumarkt ist doch a wengerl weit weg für einen Spontankauf. Eins vorweg … Bettwäsche, Bettlaken und Handtücher gibt’s genügend. Auch Socken, Arbeitshandschuhe, Bügeleisen, Wäscheständer und Haarföns … allerdings sind Skibrillen mit Klarsichtgläsern begehrt und Mangelware. Skibrillen sind wichtig für den Gesichtsschutz, aber mit getönten Gläsern doch nicht das Wahre für die Polarnacht. Die Anzahl dieser besonderen Skibrillen reicht gerade für uns, es sollten aber nicht zu viele kaputt gehen oder verkratzen, Reservegläser ohne Tönung gibt’s nur 4 Stück …

Hab auch einen Kontrollrundgang über die Station gemacht und überlegt, was es hier noch Interessantes zu zeigen gibt. Und bin auf Bilder an der Wand gestoßen, unsere „Ahnengalerie“. Die hängt im Flur auf Deck 1, da wo gelebt wird. Schau mir die Bilder immer wieder gerne an. Ganz am Anfang die beiden Porträtphotos von Alfred Wegener und Georg von Neumayer. Keine Angst, ich werde jetzt nicht in die bewegte Lebensgeschichte beider abdriften, aber es lohnt sich wirklich sich damit zu beschäftigen, mich hat’s jedenfalls sehr beeindruckt. Georg von Neumayer hat z.B. an der LMU in München studiert …

Ahnengalerie (Foto: Klaus Guba)

Dann folgen die Bilder sämtlicher Überwinterungsteams, beginnend mit dem 1. Team von 1981/1982 bis zu unseren Vorgängern, dem 39. Überwinterungsteam 2019/2020. Zusätzlich findet sich auf der anderen Wandseite ein Bild des Überwinterungsteams der Georg Forster Station der ehemaligen DDR von 1976. Besonders aufgefallen ist mir das Überwinterungsteam von 1990/1991 … das erste und einzige reine Frauenteam, das gegen einige Widerstände kämpfen musste, bevor sie sich in der Antarktis beweisen konnten. Bis dahin war die deutsche Polarforschung eine Männerdomäne. Ab 1996 gab es dann gemischtgeschlechtliche Überwinterungsteams, was sicherlich eine positive Entwicklung ist, wenn ich an meine damalige Bundeswehrzeit in einer reinen Männergesellschaft zurückdenke …

Ahnen des letzten Jahrhunderts (Foto: Klaus Guba)
Ahnen des letzten Jahrzehnts (Foto: Klaus Guba)

Gerade beim Betrachten der Fotos der älteren Überwintererteams der schon im Eis versunkenen Georg von Neumayer-Station und der Neumayer-Station II bin ich dankbar für den „Luxus“, den wir inwischen auf der Neumayer-Station III genießen dürfen. Während früher die Schneeschmelze mit der Schaufel von Hand befüllt werden musste, schaufelt bei uns der Pistenbully den Schnee in die Schmelze. Die Klappe zur Garage wird heute einfach hydraulisch angehoben, früher war wesentlich mehr Handarbeit und Buddelei nötig. Jetzt mag einer denken „ist ja bloß Schnee schaufeln“ … ist aber kein lockerer Powder wie an traumhaften Skitourentagen, sondern harter Pressschnee, der mit Spaten gelockert werden muss. Eine Schneeschaufel im herkömmlichen Sinn hab ich hier noch nicht gesehn, da hätte man keine Chance in den Pressschnee hineinzukommen. Aber unser Luxus ist die Größe der Station und vor allem die vielen Fenster. Ich war früher mal in Neuseeland in einer Jugendherberge mit der „one million dollar view“ durch ein Panoramafenster auf einen See mit Bergen dahinter … man konnte stundenlang davor sitzen, lesen, schaun , lesen, schaun … und hier haben wir mindestens eine „two million-dollar view“.

Two million-dollar view (Foto: Klaus Guba)

Die Vorgängerstationen waren beide Röhrenkonstruktionen und im Eis versunken bis auf zuletzt 15 m Tiefe, in die Station und heraus ging es über Treppentürme. Bei schlechtem Wetter sitzen wir vor unseren Fenstern im Warmen und schauen dem Driftschnee mit seinen vielen Wirbeln zu, wie er sich je nach Windgeschwindigkeit mal gemählich, mal rasend schnell über die „Prärie“ schlängelt. Und früher … ein Gefühl wie im U-Boot. Allerdings wird der „Luxus“ auch mit Mehrarbeit in Bezug auf Wartung der technischen Anlagen und des gesamten Fuhrparks erkauft. Ich glaube nicht, dass wir jetzt mehr Zeit haben als die früheren Überwinterer, da auch die wissenschaftlichen Programme mehr geworden sind. Aber das Leben ist definitiv komfortabler geworden auf Neumayer-Station III …

Aber es gibt noch weitere Fotos, an denen ich täglich vorbeikomme. In der Messe hängen am Getränkekühlschrank drei ausgedruckte Fotos von Polarexpeditionen um die Jahrhundertwende. Wirklich eindrucksvolle Bilder von den Zeiten, in denen Polarexpeditionen noch ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang waren … ganz im Sinne der Anzeige von Shackleton am 01.01.1914: „Gesucht werden Männer für eine gefährliche Reise. Niedriger Lohn. Eisige Kälte. Viele Monate totale Dunkelheit. Ständige Gefahren. Rückkehr nicht garantiert. Bei Erfolg warten Ruhm und Anerkennung.“  Angeblich gab es auf die Anzeige 5000 Bewerber für 25 Plätze … Und all diese Bilder der „Neumayer-Ahnen“ und der Polarforscherpioniere erwecken eine gewisse Demut in mir und eine Hochachtung vor deren Leistungen.

Kühlschrank (Foto: Klaus Guba)

Last but not least möchte ich noch ein paar Bilder von den Wegweisern vorstellen, die die Überwinterer regelmässig basteln und dann am Wegweiserpfosten unten vor der Station bzw. auch in der Station auf der Galerie anbringen und mich als Neu-Überwinterer immer wieder zum Nachdenken und Staunen bringen.

Wegweiser der Überwinterer (Fotos: Klaus Guba)

Danke für´s Lesen, ois Guade und bis zum nächsten Mal ….

Sundowner (Foto: Klaus Guba)

Leser:innenkommentare (27)

  1. Brigitte

    Danke für den Bericht, ist spannend zu lesen und mitzubekommen wie sich das Leben auf der Station anfühlt. Wenn die Sonne dann weg ist, wird es vermutlich schwieriger! Alles Gute!

    1. Klaus Guba

      Hallo Brigitte,
      Danke für´s Lesen, das Lob und die guten Wünsche. Die Polarnacht beginnt in sieben Tagen und die Temperaturen gehn im Moment auf unter minus 40 Grad … es wird schwieriger, aber auch irgendwie besonders und einzigartig …
      Viele Grüsse,
      Klaus

  2. Reinhard Trumpik

    … ein weiterer Wegweiser liegt zum Versand und zur Installation bereit ….

    1. Klaus Guba

      … dann schaun ma mal, wann der Wegweiser ankommt … die Post dauert hier etwas länger …

  3. Marlene Rembacz

    Es macht einfach Freude die Berichte zu lesen. Danke dafür. So ist es uns Landratten in der Comfortzone doch möglich das Wunderbare, Schwierige, Interessante etwas mitzuerleben.

  4. Christian

    Sehr schöne Fotos und interessanter Bericht Klaus!
    Servus aus Ingotown

    1. Klaus Guba

      Servus Christian,
      freut mich wenn´s dir gfalln hat.
      Viele Grüsse nach Ingotown,
      Klaus

  5. Otto

    Man kann dir gar nicht genug danken für diese ausführlichen Berichte. Der hier war wieder toll, die Fotos sehr aussagekräftig. Man kann schön träumen vom der Antarktis wenn man die Bilder sieht und die Beschreibungen liest. Aber ich versuche immer im Hinterkopf zu behalten: Da ist viel Arbeit zu tun.
    Gerade deshalb der Dank für die Berichte.
    Wir erwarten jetzt die Eisheiligen, dann gehts im Garten los.
    Viele Grüße aus INGOLSTADT an dich und dein Team.

    1. Klaus Guba

      Danke für die Grüsse aus Ingolstadt, für´s Lesen und das Lob. Arbeit gibt´s hier in der Tat viel …
      Viel Spass beim Garteln und Grüsse zurück nach Ingolstadt.

  6. Steffen K.

    Moin Klaus, ab und zu schaue ich mal in die Atka-News und heute habe ich mich über die Beachtung der Üwi-Vorgänger gefreut. Auch, dass wir sogar mit Fotos auf der Neumayer III vertreten sind, welche wir damals noch in schwarz/weiß in einer „Dunkelkammer“ selbst entwickelt haben. Gut, die Farbfotografie gab es schon lange, aber es war schon eine andere Zeit ;-).
    Viele Grüße aus dem erwachenden Corona-Alptraum in den Antarktiswinter und kommt gut durch die Zeit!

    Steffen (11.Überwinterung 1991-92 GvN)

    1. Klaus Guba

      Hallo Steffen,
      hab mir nochmal euer Photo angeschaut, schaut sehr gut aus in schwarz-weiss. War mir einfach ein Anliegen die „Ahnengalerie“ zu zeigen, weil man ja täglich mehrmals daran vorbeigeht und auch immer mal wieder dran hängen bleibt. Und man erkennt auch immer wieder Leute, die immer noch beim AWI sind und die man im Rahmen der Vorbereitung kennengelernt hat …
      Viele Grüsse an alle Überwinterungsteams vor uns,
      Klaus

  7. Frank Michael

    Verfolge das Geschehen bei Euch seit längerem. Bin vom Herkommen mehr als vierzig Jahre zur See gefahren. Deswegen folgende Fragen : Was macht der Kapitän, Stationsleiter, Expeditionschef, Doktor im Aussendienst? Ist nicht der Kapitän immer an Bord und der Letzte der das Schiff verläßt? Warum entscheide ich mich für die Antarktis wenn ich Sehnsucht nach meinen Bergen und ein ungutes Gefühl in der Dunkelheit habe? Und zum Schluß – meiner Seefahrtszeit geschuldet – wie sieht bei Euch der wöchentliche Speiseplan aus? Bei uns gab es ein paar typische Gerichte – Sonntag Eis zum Nachtisch, Mittwoch in der Früh gekochtes Ei und am Samstag Eintopf – Kalender also nicht vonnöten. Gruß aus Pommern Frank

    1. Klaus Guba

      Hallo Frank,
      gute Fragen, die ich gerne beantworten möchte.
      Als Stationsleiter bin ich unter anderem für die Sicherheit in der Station und ausserhalb der Station zuständig, dazu gehört die Beflaggung des Flugfeldes, die Beflaggung und Kontrolle der Trassen, Erkundung der Meereisrampen etc. Gerade bei der Geländeerkundung ist es wichtig die Geländeabschnitte immer wieder selber zu sehen, um die Veränderungen infolge Wind und Schneezutrag richtig deuten zu können. Und wenn man für etwas verantwortlich ist sollte man es auch selber inspizieren. Auch bei den Aussenarbeiten bin ich stets über Funk zu erreichen und der Ingenieur (mein Stellvertreter) befindet sich dann immer auf der „Brücke“. Ich werde aber bei der Rückkehr nach Deutschland im Februar 2021 dran denken die Neumayer-III-Station als letzter des Überwinterungsteams zu verlassen …
      Bzgl. der zweiten Frage hab ich eine Gegenfrage: Warum entscheidet man sich zur See zu fahren? Es gibt so viele Seemannslieder, die sehnsüchtig die Heimat beschreiben … und wohl jeder Seemann hat nach Monaten auf See Sehnsucht nach der Heimat. Ist bei mir nicht anders … ich bin unter anderem auch hier aus Sehnsucht nach der Ferne, nach dem Unbekannten, um die Kälte zu erleben, das Eis und die Polarnacht mit ihren Polarlichtern. Und das ungute Gefühl würde ich eher als Respekt vor dem Unbekannten und der Dunkelheit beschreiben, so wie bei einem aufkommenden Sturm auf hoher See.
      Menschen sehnen sich oft nach dem, was sie grad nicht haben … am Ende des Winters freuen sich die meisten auf den kommenden Sommer, bei brütender Hitze im Sommer wünschen sich viele die Kühle des Winters. Und wenn mir Freunde dann ihre Bilder von Ski- und Wandertouren übermitteln denk ich mir einfach … da wär i jetzt a grad gern … weil´s grad so schön ausschaut. Und wenn ich in 12 Monaten in den Bergen unterwegs bin und in die Ferne schau, werd ich mich wahrscheinlich auch öfters mal nach Antarktika zurückwünschen und Sehnsucht haben, weil´s halt so ist. Sehnsucht ist auch nichts negatives, Sehnsucht motiviert und aktiviert Menschen.
      Last but not least … unser Speiseplan richtet sich nach den Seefahrt. Montags Pasta, Freitags Fisch, Samstag Eintopf … Ich bin trotzdem froh auch auf einen Kalender schaun zu können …
      Gruß nach Pommern,
      Klaus

  8. Edeltraud Tutzer

    Grias Erna Dr. Guba,
    wieder ein sehr interessanter und beeindruckender Bericht über das Leben in der Kälte. Es ist schon eine besondere Zeit für Sie und Ihr Team und natürlich für alle die vor Euch da waren wahrscheinlich noch viel mehr. Nun gehören Sie auch zu den Auserwählten, die für die Forschung ziemlich viel aufgeben haben, aber wie ich glaub tausendmal mehr zurück bekommen werden…

    Kann mir gar nicht vorstellen wie es ist, wenn so starke Stürme wehen, hab dahoam scho manchmal angst, dass es Dach abdeckt und alles davon fliegt… Die wunderschönen Himmels- und Landschaftsbilder erfreuen mich sehr, und ich versteh, wenn Sie sagen: Two million dollar view.
    Ich danke Ihnen für die schönen Bilder und die Beschreibung des Arbeitsalltag’s, ich bin schwer beeindruckt, kann mir unmöglich vorstellen an diesem Sail in völliger Dunkelheit und bei Sturm ins Nirgendwo zu gehen…
    Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team eine gute Zeit und passt auf Euch auf…
    LG, edeltraud

    1. Klaus Guba

      Grias erna Sr. Edeltraud,
      dankschön für die guten Wünsche, für´s Lesen und für´s Lob. Sind sehr treffende Bemerkungen dabei …
      Servus und merci vielmals nach Ingolstadt,
      Klaus

  9. Jens Schöller

    Servus Klaus,
    die Bilder von der Seiser Alm schau ich mir auch immer wieder gerne an. Schön liegt er da der Langkofel. Da hast Dich ja in ein tolles Abenteuer gestürzt. Aber nix zum Skifahren.
    Tolle Bilder! Und aus ornithologischer Sicht auch interessant in Blickweite der Kaiserpinguinkolonie. Werde den Blog mal weiter verfolgen!
    Die Sonne wird schon wieder aufgehen nach der Dunkelheit. Hier ist es ähnlich…mit Corona.
    Viele Grüße aus dem bayerischen Wald
    Jens

  10. Magdalena Binder

    Servus,
    vielen Dank für die tollen Berichte und Bilder! Gerne mehr davon – ist total spannend!
    Ich bin gerade zufällig auf den Blog gestoßen und sehr fasziniert vom Leben und Arbeiten in der Kälte.
    Alles Gute und viel Sonnenschein,
    Viele Grüße aus Bayern

  11. Silke haiduk

    Hallo Guba klaus,
    Über Hansi bin ich auf deinen Blog gestoßen und bin total neidisch auf deinen Mut alles hinter dir zu lassen und so etwas phantastisches erleben zu dürfen. Ist schon 16 Jahre her als wir im Klinikum zusammen gearbeitet haben in der notaufnahme, dann bin ich zu den Niedersachsen ausgewandert. Ich freu mich riesig deine Erfahrungen hier miterleben zu dürfen , die wundervollen Bilder und ja sogar die reamassnahmen an eurem dummy. Ich hoffe ihr habt die Zeit gut verbringen können. Mittlerweile lebe ich seit Herbst wieder in Bayern und arbeite nach wie vor in einer notaufnahme. Das Themengebiet lässt mich nicht los, aber wie auch du schon bemerkt hast , spürt man das Alter bei den Diensten schon gewaltig. Ich wünsche dir weiterhin alles gute und bleib gesund. Herzliche Grüße Silke

    1. Klaus Guba

      Servus Silke,
      viel Mut braucht es gar nicht dafür. Man muss sich nur aufraffen und mal was ganz anderes ausprobieren … und diesen Job wollt ich ja schon seit 15 Jahren machen. Bin einfach froh, dass ich es jetzt angegangen bin. Und mit dem was danach kommt beschäftig ich mich jetzt noch nicht. Mit leichtem Gepäck lebt es sich ganz gut …
      Danke für die Guten Wünsche,
      Klaus

  12. Frederick Scheuer

    Hallo Klaus,

    Wünsche Dir und dem restlichen Team alles Gute und viel Durchhaltevermögen für die lange Dunkelheit! Stelle gerade einmal wieder fest, wie wichtig und wunderbar Sonnenlicht für unsere Psyche ist. Das wird sicher nicht einfach für euch, und auch die Webcam und die Vitamin D Substitution sind sicher nur ein schwacher Trost. Konntest du denn wenigstens eine Schafkopfrunde etablieren 😉?

    Viele Grüße!

    1. Klaus Guba

      Hallo Frederick,
      vielen Dank für die guten Wünsche. Das mit der Dunkelheit dauert ja auch nur 9 oder 10 Wochen … und wir haben ja auch noch Lichtduschen ;-) . Der erste Sonnenaufgang wird dafür wieder was ganz besonderes …
      Das mit dem Schafkopfen hab ich gar ned probiert, weil ich ein dermassen schlechter Schafkopfspieler bin, dass das nur zu Konfilktstoff bei meinem Mitspieler führen würde … Stattdessen gibt`s Billiard, Tischkicker,Tischtennis, Darts … fehlt nur noch Bowling, aber da war ich ja bei meinem Abschied auch nicht grad der Brüller ;-)
      Hoffe dir und deiner Familie geht´s gut.
      Viele Grüsse und Danke für´s Schreiben,
      Klaus

  13. Jakob Liese-Held

    Ein herzliches Hallo in den Süden! ;-)

    Auch ich bedanke mich für diesen tollen Beitrag! Es ist spannend, so alltagsnah und bildlichen von der Neumayer Station zu lesen! Demnächt wird in unserer Wohnung eine 2×1,5m große Weltkarte hängen. Angeblich sind sogar sie Standorte diverser Forschunhsstationen eingezeichnet. Das wird mich Ihrem Team hoffentlich „noch näher bringen“.

    Drei Fragen hätte ich noch:
    – Habe ich das richtig verstanden, dass die Pinguine bis zur Station kommen?

    – Wie weit kann man aus dem.(toll beschriebenen) Fenstern schauen unter idealen Bedingungen? Die Station ist ja doch recht hoch und die Umgebung …mäßig bergig. ;-)

    – könnte das Starlink-Projekt (Internet-Satelitten )nicht auch für die Antarktis nützlich sein? Ich weiß, dass die Polkappen wohl nicht abgedeckt sein werden, aber das Gedankenexperiment finde ich spannend…

    Ich grüße von der Saale aus Halle in Sachsen-Anhalt,

    Jakob

  14. Klaus Guba

    Servus Jakob,
    – im antarktischen Sommer gibt es immer wieder vereinzelte Pinguine, die in der Mauser sind und immer mal wieder an der Station rumstehn. Letztes Jahr war bei unserer Ankunft auch eine kleine Kolonie von Kaiserpinguinen vom Meereis auf das Schelfeis hochgewandert und hat sich dort auch mehrere Wochen aufgehalten.
    – beim Blick aus dem Fenster kann man meiner Einschätzung nach ca. 20-30 km weit schauen. Im Sommer konnte man mit dem Fernstecher die Agulhas II (der südafrikanische Eisbrecher) beim Eisbrechen am Nordanleger noch erkennen. Und der Nordanleger ist ca. 15 km nördlich der Station. Aber egal wie weit man sehen kann, es erscheint zu allen Seiten unbegrenzt …
    – mit Starlink hab ich mich noch nicht beschäftigt, aktuell haben wir fast immer eine Satellitenverbindung, die Bandbreite ist aber auch immer eine Frage des Preises. Und das wird bei Starlink nicht anders sein …
    Viele Grüsse und Danke für´s Schreiben und Fragen,
    Klaus

  15. Birgit Vortmann

    Hallo Klaus Guba,
    vielen herzlichen Dank für die Beschreibung Ihres Alltags in dieser besonderen Zeit, in der sich letztlich (fast) die ganze Welt befindet. Es ist schon verrückt, eine mir so fremde Welt in Bildern und Worten zu sehen und vermittelt zu bekommen, die mit meinem Alltag nichts zu tun hat und doch zu dieser Erde gehört.
    Nach dem Lesen Ihres Blogs habe ich ein wunderbares Gefühl von Zusammengehörigkeit erkannt, letztlich zu allem, was existiert: die rundlichen Pinguine (super beschrieben!), das Polarlicht, das Eis und das Ächzen der Neumayer III in der Kälte, die Wirkung von Ironie, die unterschiedlichen Lebensbedingungen auf der Erde…und und und.
    Ich glaube, was ich am meisten im Eis vermissen würde, wäre der Wald, den ich hier vor der Haustür habe. Aber vielleicht ist das alles auch für einen überschaubaren Zeitraum ersetzbar. Ich habe es noch nicht ausprobiert.

    Ich danke Ihnen für Ihren Mut, sich in diese außergewöhnliche Umgebung zu begeben und für die Worte, die das beschreiben, was ich vermutlich nicht erleben werde.

    Herzliche Grüße in die Kälte,

    Birgit Vortmann

  16. Bernd

    Dieser Vatertag ist ein besonderer Vatertag. Die Sonne scheint hell, der Himmel ist wolkenlos blau. Das Licht erinnert mich auffällig stark (ungewöhnlich) an die sehr frühen 70er Jahre. Draußen: Die Stille im Walde.. bzw. sonst wäre ja laute Musik, Wanderer, oder ein ein wenig Partystimmung angesagt.
    Viele gehen wohl auch lieber demonstrieren. Würde ich auch.

    Auch wenn die Sonne nicht scheint, so hinterlässt sie uns dennoch immer wieder das ein oder andere Andenken: z.B. Orangensaft, oder Kaffee. :)

    Danke für den Blog!

  17. Cathrin Heins

    Liebe Überwinterer,
    das mit dem Essen ist eine interessante Sache. Ihr müsst ja alles mitnehmen, auch wenn Ihr über schier endlose Tiefkühlkapazität verfügt. Kommen aus dem Pflanzenexperiment genügend Produkte, die frisch verwertet werden können? Kocht jeder reihum und schwingt im Rotationsplan den Kochlöffel?
    Außerdem möchte ein kleinerer Michael und Robbenfan wissen, ob es bei Euch auch Robben gibt? Sonst würden die Pinguine sich nicht so gelassen versammeln, oder?
    Viele Grüße
    Cathrin und Michael aus Niedersachsen

    1. Klaus Guba

      Hallo Cathrin,
      das Essen und die Getränke werden immer einmal im Jaht bestellt und das meiste kommt dann im Januar mit der Schiffsversorgung. Teilweise werden auch noch Frischgüter im antarktischen Sommer per Flugzeug an die Station gebracht, aber aktuell gibt es nur noch frischen Salat, Tomaten, Radieschen, Kohlrabi und diverse Kräuter aus dem EDEN Gewächshaus, das allerdings in ausreichender Menge (ca. 3 kg/Woche). Für´s Kochen ist unser brasilianischer Koch Wanderson zuständig und er macht seine Sache richtig gut. Ab und zu kochen andere Kollegen mit, allerdings nicht nach einem Rotationsplan sonder nach Gusto. Es soll ja auch schmecken, und bei meinen Kochkünsten wären da eher Konflikte vorprogrammiert … ;-)
      Grüsse an den kleinen Michael, wir haben in der Atkabucht auch viele Weddell-Robben, grosse und gemütliche Zeitgenossen, die aber keine Gefahr für die Pinguine darstellen. Aber es gibt auch vereinzelt Seeleoparden, denen man lieber nicht zu nahe kommen sollte … sowohl Mensch als auch Pinguin. Weddell-Robben hab ich schon mehrere gesehn, aber noch keinen Seeleoparden …
      Viele Grüsse aus dem Eis nach Niedersachsen,
      Klaus Guba

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