Und schon ist Ostern vorbei …

Der Osterhase auf dem Stationsdach (Foto: Noah Trumpik)
Der Osterhase auf dem Stationsdach (Foto: Noah Trumpik)

Servus zusammen …

während in Deutschland der Frühling Einzug hält, werden bei uns die Tage schnell kürzer. Aktuell geht die Sonne um 8 Uhr 16 auf und um 16 Uhr 49 unter, jeden Tag wird der Tag circa 30 Minuten kürzer und die Polarnacht beginnt in 35 Tagen. Die Temperaturen sind inzwischen häufiger bei minus 30 Grad Celsius mit Windchill, vor allem bei Südwind und Sonnenschein.

Ich habe heut eine Mail vom AWI weitergeleitet bekommen mit Bildern von einem bemalten Osterei … aber schaut selbst:

Ein Neumayer-Ei, gemalt an Ostern von Familie Bosch (Foto: Bosch)
Ein Neumayer-Ei, gemalt an Ostern von Familie Bosch (Foto: Bosch)

 

Besten Dank an Familie Bosch, die an Ostern an uns gedacht hat. Vielleicht wird ja die nächste Station in windschnittiger Eiform entworfen … :-)

Ich wollte eigentlich nicht schon wieder am Blog schreiben, weil ich gerade ziemlich beschäftigt bin mit der großen Steri-Runde, bei der das gesamte Sterilgut neu eingepackt und sterilisiert werden muss (das ist alle sechs Monate fällig und erfordert ein paar Tage Arbeit). Aber von dem Osterei-Bild inspiriert will ich doch kurz von unserem Osterfest erzählen. Am Ostersonntag haben wir uns den Nachmittag mal frei genommen und bei strahlendem Wetter, aber eben auch minus 30 Grad Celsius ein paar Photos gemacht. Unter anderem auch ein paar Photos für einen Ostergruß an die anderen Überwintererstationen in der Antarktis. Die polnische, argentinische und indische Station haben auch mitgemacht. Es ist ein schönes Gefühl, mit den anderen Nationen hier Kontakt zu haben … Das macht auch Antarktika aus, ein friedliches Zusammenleben aller möglichen Nationen auf einem staatenlosen Kontinent, in dem man sich gegenseitig bei Bedarf unterstützt und schätzt.

Und jetzt zu unseren Bildern ….

(Foto: Wanderson Almeida)
(Foto: Wanderson Almeida)

"Osterhase" und "Osterhuhn" vor der Neumayer-Station III (Foto: Ina)

"Osterhase" und "Osterhuhn" vor der Neumayer-Station III

"Osterhase" und "Osterhuhn" vor der Neumayer-Station III (Foto: Ina)
Der Osterhase und das Osterhuhn vor der Neumayer-Station III (Fotos: Ina)

Die ausgelassene Stimmung an diesem Tag war schön, es gab aber auch besinnliche Momente, bevor wir am Montag wieder das tägliche Arbeitspensum abspulten. Einer dieser Momente war das Schmücken des Osterbaums mit den von Julia bemalten  Ostereiern, die sie in liebevoller Kleinarbeit hergestellt hat. Auch das wird mir in Erinnerung bleiben …

Ostereier mit Pinguinen (Foto: Klaus Guba)
Ostereier mit Pinguinen (Foto: Klaus Guba)
Osterbaum (Foto: Klaus Guba)
Osterbaum (Foto: Klaus Guba)

Soviel zu den Ostertagen an der Neumayer-Station III in dem tiefen Süden. Ich schwinge mich jetzt erstmal wieder an meinen Steri …

Ich hoffe wir lesen wieder voneinander. Viele Grüße aller Überwinterer 2020 der Neumayer-Station III an den Rest der Welt, ganz besonders an die Leser dieses Blogs und an unsere Lieben zu Hause.

Leser:innenkommentare (8)

  1. Guenter

    Habe euren Blog an einige Freund*innen und Kolleg*innen weitergegeben. Die meinen, eure Bilder und Geschichten sind kleine Fluchten in Corona-Zeiten! Danke dafür!

  2. Reiner Gerke

    Wir haben das Osterfest fast so abgeschieden verbracht wie Ihr, Famile gab es nur via Skype. Aber während auf Euch die Polarnacht wartet, ist hie die Fühling ausgebrochen. Trotz aller COVID-Einschränkungen sind aber viele Aktivitäten erlaubt, z.B. Radeln. Davon mache ich ausgiebig gebracht. Wie geht es Euch mit COVID? Seid Ihr überhaupt gefährdet und wie seid Ihr auf Krankheiten vorbereitet, die die ganze Crew niederwerfen? Gibt es einen Notfallplan, die gesamte Crew zu evakuieren? Nicht, dass ich mir so etwas vorstellen möchte, aber Ihr habt bestimmt einen Plan. Herzliche Grüße aus Bayern

    1. Klaus Guba

      Hallo Reiner,
      COVID ist bei uns kein Problem, Antarktika ist frei davon und Besuch kriegen wir erst wieder frühestens Mitte bis Ende Oktober. In der Regel schleppt der Besuch auch immer ein paar Viren ein. Aber da brauchen wir uns erst im Oktober Gedanken drüber machen. Bis dahin sind wir sicher, allerdings ist aktuell eine medizinische Evakuierung nur schwer bzw. in der Polarnacht überhaupt nicht möglich. Ausserdem dauert eine medizinische Evakuierung ca. 10-14 Tage, da die kleinen Polarflugzeuge aktuell in der Arktis unterwegs sind und erst in 5-7Tagen in die Antarktis über Südamerika einfliegen müssten … vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Die grossen Flugzeige wie die Iljushin benötigen eine präparierte Landepiste auf Blaueis und die wird erst wieder zur nächsten Sommersaison präpariert ab Mitte Oktober. Insofern bleibt nur zu hoffen, dass keine Krankheit auftritt, die die ganze Crew niederwirft … man muss immer bedenken, dass die Überwinterung in der Antarktis eine Expedition ist, die auch gewisse Risiken hat, genauso wie Gipfel im Himalaya zu besteigen.
      Viele Grüsse nach Bayern,
      Klaus

  3. Peter

    Wenn ihr zu den Russen in die „Oase“ fliegt, gibt’s Ostern nochmal: Am kommenden Wochenende feiert die russisch orthodoxe Kirche Ostern….
    Osterhasenkostüm nicht vergessen….
    Das gibt’s nur auf der Antarktis!
    Liebe Herbstgrüße
    Peter Jonczyk

  4. Klaus Guba

    Hallo Peter,
    bei dem aktuellen Wetter bleiben wir lieber schön brav auf unserer Station … und Flugzeuge gibt´s schon seit Ende Februar keine mehr in Antarktika.
    Viele Grüsse bei 45 Knoten Windgeschwindigkeit und leicht schwankender Station,
    Klaus

  5. Jens Schöller

    Servus Klaus,
    das ist ja ein Ding! Gehört hatte ich schon davon wo es Dich hin verschlagen hat! Aber das Googeln hat vor kurzem noch kein Ergebnis gebracht. Das sind die ersten Zeilen die ich von Dir lese.
    So viel Schnee… und doch nix zum Skifahren. Aber sicher ein tolles Abenteuer.
    Die Welt hat sich verändert wenn Du zurückkommst aus deiner Zeitkapsel. Hier ist es auch gerade spannend in welche Richtung sich alles entwickelt.
    Die Leute gehen auch nicht mehr in die Notaufnahme…selbst wenn sie müssten. Das war vor kurzem noch ganz anders. Vieles hat sich verändert!
    Halt die Ohren steif!

    Viele Grüße aus dem bayerischen Wald

    Jens

    1. Klaus Guba

      Hallo Jens,
      schön von dir zu lesen. Wo hat´s dich hinverschlagen in den bayrischen Wald? Akutklinik oder REHA? A wengerl Langlaufen geht hier scho, aber für ne Skitour müsste man ca. 200 km ins Inland fahren und der Schnee ist auch kein Powder … und jetzt ist man bei den Temperaturen froh, wenn man in der Station ist und wieder warm wird.
      Viele Grüsse aus Antarktika,
      Klaus

      1. Jens Schöller

        Hallo Klaus,
        ich bin seit Mai 2019 in Bad Kötzting im Mittelbayerischen Rehabilitationszentrum. Bei uns könnte man Skifahren…eigentlich, wenn wir nen Schnee gehabt hätten. Das war so der erste Winter ganz ohne Schnee. Nur in den Hochlagen am Arber blieb ein bisschen was hängen.
        Mein Abenteuer in Uganda, geplant für Juli, muss Corona-bedingt leider ausfallen. Wünsche Euch, dass ihr den Winter gut übersteht, dass die Technik euch nicht hängen lässt. Bleibt im Warmen solange es dunkel ist. Das Licht kommt sicher wieder.
        Und wenn es Euch gefällt…hängt einfach ein Jahr an. Dann habt ihr Corona überstanden…hoffentlich.
        Bei Euch gibt’s sogar eine coole Musikstation mit cooler Mucke unter https://www.anetstation.com/ …falls ihr Ablenkung braucht.
        Wünsch Euch alles gute für die Überwinterung und schieb mal wieder einen Blog nach…
        Viele Grüße
        Jens

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