Sommer an der Atka-Bucht

Foto: Bernhard Gropp
Foto: Bernhard Gropp

Der Sommer an der Neumayer-Station III ist eine spannende und lehrreiche Jahreszeit – viele interessante Projekte können im Sommer endlich umgesetzt werden.

Hier drei repräsentative Projekte:

+ Sub-EIS-Obs + 

Heißwasserbohrung

Das internationale Wissenchaftlerteam verschiedener Universitäten und des AWI bohren aktuell ein tiefes Loch in das Schelfeis. Genauer: Sie schmelzen sich mit heißem Wasser durch das Eis und durchbohren auf diese Art das 200 Meter dicke Schelfeis. Nach Erreichen des unter dem Schelf befindlichen Meerwassers versenken sie eine Sonde, die anschließend den Meeresboden erreicht und dort können damit dann Sedimentproben gewonnen werden.

+ New Particle Formation +

Entstehung von Partikeln und Kondensationskernen

Die finnischen Wissenschaftler der Universität Helsinki / des finnischen Antarktisprogramm FINARP untersuchen die Entstehung von Partikeln bis hin zu Kondensationskernen als  Grundlage der Wolkenbilung. Da die anthropogenen Partikelquellen in der Antarktis weitgehend fehlen, sind Substanzen, die Ihren Ursprung im Ozean haben wesentlich für die Entstehung von Kondensationskernen. Im Zusammenspiel mit der Energie der Sonneneinstrahlung entstehen hier ungestört von menschlichem Einfluss Kondensationskerne der Wolkenbildung.

+ Pinguine+

Pinguin Beobachtung und Markierung

Biologen und Physiker untersuchen den Zustand der Pinguinkolonie mit besonderem Augenmerk auf die Entwicklung der Jungtiere. Es wird versucht die Verbreitung der Tiere, sowie die Rückkehr der Jungtiere in den folgenden Jahren zur Kolonie zu erfassen. Grundsätzlich ist es verboten, sich den Tieren auf geringe Distanzen zu nähern oder sie gar zu berühren. Die an dem Forschungsprojekt beteiligten Experten haben für ihre wissenschaftlichen Untersuchungen eine spezielle Ausnahmegenehmigung vom Umweltbundesamt bekommen und halten sich strikt an die damit verbundenen Auflagen.

Die Pinguine der Kolonie werden vermessen. Die Länge der Schnäbel, der Flügel, das Gewicht und der Ernährungszustand werden aufgezeichnet. Zusätzlich wird eine Blut- und Federprobe gewonnen, sowie ein Mikrochip zur Identifizierung unter die Haut links neben dem kleinen Pürzel eingesetzt.

Viele spannende Projekte und wir sind mitten drin!

Das gesamte Team der Neumayer-Station III wünscht ein glückliches und friedliches Jahr 2019!

Leser:innenkommentare (2)

  1. Büche Harald

    Liebe Forscher
    Was Ihr da macht ist sehr interessant.
    Aber wie wird das Bohrloch I + II von der Schelfeisunterkante bis zur Meereishöhe frostfrei gehalten, oder ist die Messdauer so kurz dass ein Zufrieren nicht geschehen kann? Wie wird die Kaverne gebohrt und für was ist das Bohrloch II?
    Eine weitere spannende Zeit wünscht allen
    Harald

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