Das Ende des Polartages ist da!

Sonnenuntergang an der Neumayer-Station III (Foto: Bernhard Gropp)
Sonnenuntergang an der Neumayer-Station III (Foto: Bernhard Gropp)

Die Sonne ist hier an der Neumayer-Station III tatsächlich zum ersten Mal seit 73 Tagen wieder untergegangen. Es kam in der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 2018 um 00:17 Uhr zum Sonnenuntergang. Eine gute Stunde später ging die Sonne wieder auf.

Die Erde umläuft die Sonne auf einer Ellipse. Dabei ist die Erdachse um etwa 23,5° gegen die Ebene der Umlaufbahn geneigt. Im Sommer auf der Südhalbkugel ist die südliche Polarregion der Sonne zugewandt, im Winter von ihr abgewandt. Die Sonne steht am 2000 Kilometer entfernten Südpol im Sommer für ein halbes Jahr dauerhaft über dem Horizont und im Winter dauerhaft unter dem Horizont. Der Polartag ist am Südpol also ein halbes Jahr lang. Je weiter man sich vom Südpol Richtung Norden entfernt, desto kürzer dauert der Polartag an. Unsere Station befindet sich auf 70° 40,099′ südlicher Breite, der Polartag ist hier noch 73 Tage lang. Der Polarkreis bildet die geographische Grenze, bis zu der man den Polartag noch erleben kann.

Polartag und Polarnacht

Tagsüber scheint die Sonne momentan immer noch mehr als 20 Stunden und man benötigt bis zum frühen Abend eine Sonnenbrille als Schutz vor der Helligkeit. Am Abend können sich die Augen inzwischen ohne Sonnenbrille entspannen. Wir gehen am Abend noch bei Tageslicht schlafen und stehen am Morgen wieder bei Tageslicht auf.

Mit den kürzeren Tagen rückt die Polarnacht näher. Am 20. Mai 2018 wird mittags die Sonne ein letztes Mal unter dem Horizont versinken, bevor sie erst 63 Tage später wieder aufgeht.

Bernhard, Stationsleiter der 38. Neumayer III Überwinterung
Hanno, Meteorologe der 38. Neumayer III Überwinterung

Sonnenzeiten an der Neumayer-Station III (Grafik: Hanno Müller)
Sonnenzeiten an der Neumayer-Station III (Grafik: Hanno Müller)

Leser:innenkommentare (5)

  1. Dr. med. Martin P. Wedig

    Abschied vom Tag. Nahen des Winters. Der Lebenszyklus im Polarkreis verläuft schon sehr exzentrisch. Was lebt da so?

  2. Guido Klein

    Wie kommt Besatzung/Mannschaft/Team (wie nennen sich die Leute auf Neumayer III eigentlich?) damit klar, so lange keine Sonne zu sehen? Gibt es technische Vorkehrungen auf der Station, die während der Polarnacht das Fehlen der Sonne näherungsweise kompensieren?
    …oder „geht das schon irgendwie?“ ;)

  3. Andreas Maasch

    Schön, mal etwas vom 38. Überwinterungsteam zu lesen. Wünschen euch allen eine schöne erfolgreiche Zeit. Andreas und Familie aus Ostfriesland.

  4. Sylke Zabel

    Herzliche Grüße aus dem Spreewald an das 38. Überwinterungsteam.
    Wir verfolgen jeden Tag Eure Witterungsverhältnisse, bibbern im Stillen mit und drücken alle Daumen, dass keiner krank wird und Harmonie im Team herrscht.
    Haltet durch!!

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