Ein transantarktisches Dart-Turnier

Skype-Schalte mit dem gegnerischen Team. Foto: Markus Eser, Alfred-Wegener-Institut

Wir sind nicht alleine…auch wenn es uns manchmal so vorkommt. Wenn wir aus der Station heraustreten, sehen wir nichts als Weiß. Kein Baum, kein Strauch und schon gar keine anderen Leute.

Tatsächlich gibt es aber 48 Stationen über die gesamte Antarktis, die antarktische Halbinsel und den subantarktischen Gebieten verteilt, die auch den Winter über besetzt sind.

Das Dart-Turnier-Logo @ Marissa Goerke
Das Dart-Turnier-Logo @ Marissa Goerke

Einen ersten Eindruck von der Vielzahl an internationalen Kollegen bekamen wir ja schon an Mittwinter durch die vielen Grußmails. Jetzt aber kam die Einladung zur Teilnahme an einem transantarktischen Dart-Turnier mit der Möglichkeit einer persönlichen Kontaktaufnahme zu anderen Menschen ausserhalb des eigenen Teams, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden.

Nun ist Dart hier an der Neumayer-Station III nicht gerade die am häufigsten gespielte Sportart, aber wir haben ein Dartboard, also waren wir dabei!

Insgesamt neun Stationen nahmen teil (Halley, Rothera (GB), Scott (NZ), McMurdo, South Pole (US), Concordia (F/I), Dumont d´Urville (F), Troll (N) und Neumayer). Die Kontaktaufnahme und Terminabsprache erfolgte über E-Mail, was manchmal aufgrund der verschiedenen Zeitzonen nicht ganz einfach war. Immerhin ist die Antarktis der einzige Kontinent, auf dem alle Zeitzonen vertreten sind.

Abhängig von der jeweiligen Internetanbindung wurden die Spiele dann per Skype- oder Telefonkontakt durchgeführt. Bei allen herrschte große Neugier, wie es denn so bei den Anderen ist: Ob die Sonne schon wieder da ist und was es so Neues außerhalb der Antarktis gibt.

Gespielt wurde die Dart-Variante „Cricket“. Das erste Spiel gegen die französische Station Dumont d´Urville ging leider deutlich verloren. Danach war allerdings unser Ehrgeiz geweckt. Wir haben viel trainiert und Spielstrategien entwickelt. Auf dem Teppich in der Lounge häuften sich die Plastikspitzen der Dartpfeile. (Wir haben auf einem elektronischen Board gespielt)

Das komplette Dart-Team (Annemarie, Markus, Frank, Andi, Petra, Jens) . Foto: Alfred-Wegener-Institut
Das komplette Dart-Team (Annemarie, Markus, Frank, Andi, Petra, Jens) . Foto: Alfred-Wegener-Institut

Im weiteren Verlauf des Turniers zeigten sich dann deutliche Verbesserungen in Technik und Strategie, so dass auch die Spiele gegen die großen Dart-Nationen USA und England hart umkämpft blieben. Insgesamt gingen wir aus 3 von 8 Spielen siegreich hervor; einige der Niederlagen fielen sehr knapp aus. Am Ende landeten wir im Mittelfeld aller Teilnehmer. Sieger war Dumont d´Urville vor South Pole.

Primär ging es natürlich um den Spaß und so kam es auch vor, dass ein gegnerisches Team mit selbstgebastelten Gladiatorenhelmen als Glücksbringer antrat. Optisch ein Highlight, schlussendlich erfolglos, aber witzig. Vor allem war es für uns sehr schön, auch mal einen Einblick in das Leben und die Stationen unserer „Nachbarn“ zu bekommen.

Mit besten Grüßen von der Neumayer-Station III

Petra Gößmann-Lange

Leser:innenkommentare (7)

  1. Joel

    Sehr schön, ein transantarktisches Dart-Turnier, dann fühlt man sich zumindest nicht ganz so allein… Warum das ganze nicht auf Australien und Neuseeland ausweiten:)? Grüße aus Melbourne und haltet durch!

  2. Mag. Barbara Woi-Paierl

    Hallo! Ich wollte gern für mein Friedensprojekt Bücherl, dass jemand auf jedem Erd-Kontinent mindestens eins meiner Gedichterln übersetzt in native language – habe viele Sprachen erhalten. Von Ihrer Administration erfuhr ich freundlicherweise, wie man zwar Ihre Bilder non-profit verwenden würde dürfen, welche wunderschön sind – aber dass Sie diesen Winter auf Neumayr III alle Deutsch sprechen und somit gar keine Übersetzung in eine „Sprache vor Ort“ machbar ist. (Außer Sie schreiben mein Gedicht in den Schnee draußen, … :) Da habe ich ein Gedicht für Sie geschrieben. Wenn Sie mögen, drucken Sie es aus und machen Sie ein Foto davon für mich – auf der Antarktis oder an einem Kälteschutzanzug, oder auf Neumayr iii. Dann hätte ich auch den entlegenen Kontinent mit dabei und unvergessen. Aber auch falls Ihre Zeit das nicht erlaubt, poste ich hier mein Gedicht für Sie, weil ich gern Ihren Blog lese und Ihre Arbeit mutig und herausragend finde. Danke dafür. Das Gedicht:

    „aurora australis
    ein transantarktisches
    dart turnier
    ihr leser
    15,4203249 grad ost
    47.0796751 grad nord
    sommergrüßt
    unter der corona
    borealis:
    ihnen
    viel
    durchhaltevermögen
    wünschend“

  3. Kersten Linke von Holsteinstr. 7 in 40764 Langenfeld

    Transarktisches Dart Turnier:

    Wir haben vor langer, langer Zeit mit den Teams 31. und 32 Schach gespielt. In diesem Jahr mit Robert auf der
    Amundsen- Scott.
    Angedacht ist ein Antarktic Schachmatch Kinder gegen Überwinterer. Es wäre total nett, wenn Sie sich mal umhören könnten, was Ihre Kollegen auch von den anderen Stationen meinen.
    Die Webseite ist die der Schule=> Schüler => AG

  4. Reiner

    Wirklich super Idee. Ein transantarktisches Dart-Turnier, darauf muss man auch erstmal kommen. Schade, dass es nur für Mittelfeld gereicht hat.

    Beste Grüße

  5. dartautomat kaufen

    Wirklich eine tolle Idee!

    Wird hoffentlich nächstes Jahr wiederholt, dann wäre ich auch gerne dabei. :-)

    Beste Grüße!

  6. Dartscheibe Tim

    Haha, das ist echt mal eine geniale Idee! Da wäre ich gerne dabei gewesen :)

  7. Elektronische Dartscheibe

    Tolle Sache. Wird die Geschichte wiederholt?

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