Wo ist all der Sauerstoff hin?

seal at RemOs1

An unserer Station haben wir einige permanente Observatorien, eines davon ist das Unterwasser Observatorium (UWO) des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

polarcod
Analysiertes Stereophoto, aufgenommen von der RemOS1
RemOs1 Spitzbergen
RemOs1

Die Messatation beshet aus zwei Teilen: Eines ist der Unterwasserknoten, welcher in 12m Tiefe mit einer Winde auf dem Meeresboden installiert ist. Mit ihm verbunden ist die Unterwasserkamera RemOs1 (Remote Optical System) so wie andere Sensoren. Die RemOs 1 fährt regelmäßig ein vertikales Profil zur Wasseroberfläche und misst den Salzgehalt, die Wassertemperatur, Sauerstoff und macht jede halbe Stunde stereoskopische Fotos. Mit diesen Bildern  können die Wissenschaftler einen Einblick auf das vorhandene Leben im Fjord bekommen – zu jeder Zeit, sogar während der Polarnacht.

 

Der zweite Teil des UWOs ist an Land. Das sogennante ‚Ferrybox-System‘ pumpt Wasser von ungefähr 12m Tiefe und analysiert es kontinuierlich. Es misst ebenfalls hydrografische parameter wie die Wassertemperatur, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, die Trübung, den Anteil an Chlorophyll A sowie den pH-Wert des Wassers. Vor ungefähr 1 ½ Monaten bemerkten wir einen seltsamen Abfall des Sauerstoffgehaltes im Wasser – was war passiert? War einer der Sensoren defekt? Wir fanden keine Erklärung.ferrybox_oxygen1

Letzte Woche kam dann endlich das Team der FerryBox und bekann der Urlache auf den Grund zu gehen.

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Techniker in der Ferry-Box
barnacle
Seepocke im Sauerstoffsensor

Nachdem der Sauerstoffsensor komplett auseinandergebaut war, machten sie eine Entdeckung: innen in diesem sehr kleine Raum lebte ein kleines Tier welches den Sauerstoff aus dem Wasser filterte! Es war über die Zeit langsam gewachsen, und füllte nun den gesamten Raum aus. Der verantwortliche Organismus wurde als eine Seepocke bestimmt. Diese kleine Kreatur ist höchtwahrscheinlich als Larve in das System eingesogen worden und hat sich dann in dem  gemütlichsten Ort eingerichtet, in diesem Falle der Sauerstoffsensor.

 

Wir haben den Pechvogel befreit – und die Sauerstoffwerte sprangen sofort auf einen Normalwert zurück!

fairybox_oxygen2

 

 

Hier findest du Informationen über unser Unterwasser Observatorium und du kannst sogar die Daten in Echtzeit verfolgen!

Leser:innenkommentare (1)

  1. Uwe Ackermann

    Hallo Frau Monhaupt,

    vielen Dank für den interessanten und spannenden Bericht.
    Leider gab es eine eindeutige Erklärung für das Phänomen. ;-)
    Vielleicht habe ich auch zu viele „Akte X“-Folgen gesehen?
    Immerhin habe ich nun ein weiteres Ereignis, welches ich in
    meinen neuen Roman einbetten könnte. Der startet nämlich
    auf Spitzbergen und Grönland.
    Bald ist ja auch wieder „Nacht“ bei Ihnen. Macht das nicht
    depressiv?
    Liebe Grüße aus Köln,
    Uwe Ackermann

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