Viele Wissenschaftler kommen nach Ny-Ålesund um die Tierwelt zu studieren. Unter ihnen sind auch einige französische Ornithologen des „ Centre d’Etudes Biologiques de Chizé ‚ in La Rochelle. Sie sind ganz besonders an den Dreizehenmöwen interessiert, welche jedes Jahr in den hohen Norden kommen und in einem Kliff unweit von Ny-Ålesund brüten.
Ich habe einen Tag mit dem Team im Feld verbracht un ihnen bei Ihrer Arbeit über die Schulter geschaut.
Das Ziel an diesem Tag war neue GPS (Global Positioning System) und GLS (Global Locating System) Logger an den Vögeln anzubringen und alte Logger einzusammeln und auszuwerten.
Kittiwakes colony
Dazu müssen die Forscher die Vögel mit einer Art Angel fangen, während sie nisten. Sie werfen eine kleine Schlinge um den Hals des Vogels, welche sich festzieht, wenn der Vogel durch die ganze Aktion aufgescheucht wird. So können sie den Vogel sanft auf den Boden bringen und fangen.
Die ganze Aktion findet so schnell wie möglich statt, um den Tieren unnötigen Stress zu ersparen.
Anschliessend können die Wissenschaftler Blutproben aus der Vene unter dem flügel nehmen, sowie einen Federproben welche später im Labor analysiert werden. Die Möwen werden ebenso vermessen (Schnabelhöhe, First, Flügellänge, Beinlänge) und gewogen. Da die Vögel im Normalfall fast jedes Jahr zum gleichen Nest zurückkehren wird auch die Position des Nestes notiert. Anhand der Beringung der Vögel können die Forscher die Geschichte eines jeden Vogel einsehen –ob er schon mal gefangen wurde, was mit ihm passiert ist.
Die GPS Logger, welche an den Vögel angebracht werden geben Aufschluss über die Reisen, die die Vögel zurücklegen. So kann man zum Beispiel erkennen, wie oft ein Vogel zum Meer fliegt um Nahrung zu suchen. Diese Logger müssen nach 3-4 Tagen wieder eingesammelt und ausgewertert werden, da dann die Batteriedauer zu Neige geht. Le länger der Logger am Vogel ist, desto kleiner wird die Chance ihn wiederzubekommen: sie sind so konstruiert, dass die Vögel sich nach einiger Zeit ‚befreien‘ können, für den Fall dass es nicht gelingt sie wieder zu fangen.
GPS deployment
Die GLS Logger geben Information üner die Lichtbedingungen. In Ny-Ålesund haben wir zur Zeit die Mitternachtssonne, das heißt es ist immer hell. Wenn der Vogel die Gegend verlässt kommt er irgendwann in Gegenden mit Dunkelheit. Wenn die Logger wiedergefunden und ausgewertet werden, können die Forscher an Hand der Lichtdaten den Breitengrad bestimmen, zu dem der Vogel geflogen ist.
GLS deployment
Nach der Untersuchung werden die Vögel freigelassen und können zurück zu ihrem Nest. Die Kolonie ist zur Zeit sehr bevölkert, so kann es durchaus vorkommen, dass da Nest in der kurzen Zeit von einem anderen Vogel besetzt wird. Wenn der untersuchte Vogel zurückkommt, muss er also als erstes den Eindringling verscheuchen.
Das Hauptziel des Ornithologen Teams von Chizé ist, die Auswirkung von langlebigen organischen Schadstoffen und Schwermetallen auf die Stressphysiologie von arktischen Seevögel wie der Dreizehenmöwe. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann schaut mal auf der Website des institutes:
http://www.cebc.cnrs.fr/Anglais/GB_research/GB_research_theam.htm#
Das Team der Ornithologen bestand aus: Olivier Chastel, Pierre Blevin, Segolene Humann, David Constantini und Bruno Michaud
Alexander
Toller Blog mit schönen Bildern. Hier kann man schon einige Zeit verbringen.