Planung

Stowing of gravity and piston corers for PS 97. Photo: Thomas Ronge/AWI

von Thomas Ronge |

AWI Hafenlager auf dem Gelände der Lloyd-Werft. Thomas Ronge/AWI
AWI Hafenlager auf dem Gelände der Lloyd-Werft. Thomas Ronge/AWI

Während die aktuelle Expedition noch auf See ist bereiten sich alle Teilnehmer*innen unserer Ausfahrt PS97 vor, Ende dieser Woche selbst nach Chile aufzubrechen. Unsere Vorbereitungen laufen jedoch schon seit langem, so dass sich die Frage stellt: „Wann beginnt eigentlich eine Expedition? Mit dem Abheben des Flugzeuges Richtung Punta Arenas in Chile oder doch erst mit dem Ablegen des Schiffes?

Für die meisten von uns beginnt die erste Phase einer Expedition meist schon etwa ein dreiviertel Jahr im Voraus. Sobald der Fahrtplan steht, müssen wir uns Gedanken machen welche Laborausrüstung, Großgeräte, Verbrauchsmaterialien und andere Ausrüstungsgegenstände wir benötigen.

Für jeden Gegenstand, von Paketen mit Laborputztüchern über Computer bis hin zu unseren Großgeräten müssen Zollpapiere angefertigt werden um dann alles ordnungsgemäß in den Hafen und an Board bringen zu können. Dann beginnt das große Packen. Kleinere Ausrüstungsgegenstände müssen in Aluboxen, alles was größer ist, direkt in 20’ (Fuß) Containern verstaut werden.

Polarstern zu Wartungsarbeiten im Trockendock. Thomas Ronge/AWI
Polarstern zu Wartungsarbeiten im Trockendock. Thomas Ronge/AWI

Unsere seegehenden Großgeräte bedürfen dabei immer besonderer (auch körperlicher) Arbeit. Dann heißt es für uns: Hafenlager.

Während Polarstern für Instandhaltungsarbeiten im Dock liegt, werden im AWI-Hafenlager auf dem Gelände der Bremerhavener Lloyd Werft Kolbenlote, Schwerelote, Kastengreifer, Wasserschöpfer, Planktonnetze, Multicorer und Messgeräte aller Art in Container verstaut und (natürlich) in Zolllisten vermerkt. Letzten Herbst war es besonders stressig. Normalerweise liegt das Schiff für drei Wochen in Bremerhaven.

Verstauung Schwere- und Kolbenlote für PS 97. Thomas Ronge/AWI
Verstauung Schwere- und Kolbenlote für PS 97. Thomas Ronge/AWI

Diesmal blieben uns jedoch nur 11 Tage, in denen Ausrüstung und Proben der letzten Arktissaison von Board und alle Ausrüstung für die jetzige Antarktissaison an Board geschafft werden mussten. Ende Oktober 2015 machten sich alle Container an Board vonPolarstern auf den Weg und verbleiben bis zum Beginn unserer Ausfahrt Mitte Februar 2016 an Board.

Nächster Punkt: Bekleidungslager

AWI Bekleidungslager. Thomas Ronge/AWI
AWI Bekleidungslager. Thomas Ronge/AWI

Ein bisschen ist es immer, als dürfe man Outdoorbekleidung shoppen, wenn wir in das AWI-Bekleidungslager müssen um unsere Expeditions-Ausrüstung anzuprobieren. Das Institut stellt allen Teilnehmer*innen einen Seesack voll Arbeits- und Polarkleidung. Socken, Handschuhe, Overalls, Wetterschutzkleidung, Schutz- Polar- und Gummistiefel, Pullover, Thermooveralls, Westen, Mützen, Parkas aber auch Sonnencreme und Lippenstift gehören dabei zum Inventar. Wenn alles passt, werden auch die Seesäcke in Containern verstaut und ebenfalls mit Polarstern gen Süden geschickt.

Umweltschutzseminar

Jede Person die südlich von 60°S arbeiten/reisen möchte, egal ob Wissenschaftler, Techniker Mannschaft, Journalisten, Studenten oder Touristen müssen an einem Antarktis-Umweltschutzseminar teilnehmen, in dem die besonderen Vorschriften die zum Schutze der Antarktis gelten erläutert werden. Wer nicht teilnimmt, darf nicht mit…

Ist auch dieser Punkt erfolgreich absolviert wird es (zumindest für uns Expeditionsteilnehmer*innen) etwas ruhiger. Jetzt schlägt die Stunde unserer Logistikabteilung, die sich darum kümmert, dass alle Expeditionsgüter an ihrem Bestimmungsort ankommen und, natürlich, dass unsere Flugtickets nach Chile gebucht werden.

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