Serie Teil 1: Darum gehen wir zur European Researchers‘ Night!

Julia Holzki

Am 26. September findet auf dem Braunschweiger Schlossplatz die European Researchers‘ Night statt. Dabei sein werden auch Wissenschaftler  vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, die ihre Forschung auf anschauliche Weise präsentieren. Eine der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen ist Julia Holzki, die in diesem Interview erklärt, warum sie an der Veranstaltung teilnimmt.

Um welchen Erreger geht es in Deiner Forschung am HZI und wie lange bist du schon hier?

Ich habe im September 2011 mit meiner Doktorarbeit angefangen und arbeite in der Nachwuchsgruppe Immunalterung und Chronische Infektionen am Cytomegalieviruses,  kurz CMV. Das ist ein Herpesvirus, das in Deutschland etwa die Hälfte aller Leute ins sich tragen, in Entwicklungsländern sind es sogar viel mehr.  Allerdings wird das Virus erst gefährlich, wenn das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert, wie bei AIDS-Kranken oder nach einer Organtransplantation.

Was begeistert dich an der Wissenschaft?

Die Arbeit hier macht viel Spaß, weil sie sehr vielfältig ist und man viel Kontakt zu internationalen Forschern hat. Außerdem finde ich es spannend, an einem Virus zu forschen, das nicht jeder kennt und das trotzdem sehr wichtig ist.

Warum machst du bei der European Researchers‘ Night mit?

Ich organisiere am HZI schon die Kinderaktion „Haus der Kleinen Forscher“ und habe dabei erlebt, wie viele positive Rückmeldungen es gibt und wie groß die Begeisterung für naturwissenschaftliche Themen ist. Genau diese Begeisterung will ja auch die European Researchers‘ Night vermitteln. Gerade weil das HZI ein bisschen außerhalb der Innenstadt liegt, ist die Veranstaltung aus meiner Sicht eine gute Gelegenheit, unsere Forschung einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen und zu erklären, was wir hier machen.

Für welche Aktion im Rahmen der ERN hast du dich entschieden und warum?

Ich mache den Elevator Pitch, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es für uns Forscher ist, unsere Arbeit einem Laienpublikum in wenigen Sätzen zu erklären. Genau das will ich jetzt einmal ausprobieren.

Bitte beschreibe Dein Forschungsprojekt in drei Sätzen.

In meiner Doktorarbeit habe ich Zellen mit CMV infiziert und Zellen des Immunsystems hinzugegeben, um zu untersuchen, ob diese das Virus blockieren können. Das ist wichtig, weil bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie beispielsweise AIDS-Patienten oder nach einer Organtransplantation, das Virus wieder erwachen kann und dann zu schlimmen Krankheiten führt. Deshalb untersuche ich, welche Zellen das Virus unter welchen Umständen blockieren können, um weitere  Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.

Was zeichnet das HZI aus deiner Sicht als Forschungsinstitution aus?

Auf der einen Seite hat das HZI einen schönen Campus und eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen. Hinzu kommt, dass die Doktoranden hier sehr viel zusammen unternehmen und gut untereinander vernetzt sind. Wenn man das Zentrum mit Universitäten vergleicht, ist die Graduiertenschule sicherlich herausragend gut. Für meine Arbeit war außerdem die gute Partnerschaft zur Medizinischen Hochschule Hannover vorteilhaft.

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