Kalte Nächte

Kohnen-Station, Aufnahme aus 2013

In den letzten beiden Tagen besuchte Tobias mit dem pRES-Bodenradar fünf Messpositionen, die in mehreren Kilometern Entfernung in einem Pentagon um die Kohnen-Station herum angeordnet sind. Die größte Herausforderung war es, an jedem dieser Punkte für eine Stunde in der Kälte zu verharren, bevor die Instrumente auf dem Schlitten weitergezogen wurden. An der ersten der fünf Positionen kam erschwerend hinzu, dass sich während des Transports ein Stecker innerhalb der Steuerungs-Box gelöst hatte. Jens und Tobias begaben sich gemeinsam auf Fehlersuche und nachdem zunächst die Batterie als Fehlerquelle ausgeschlossen wurde, entdeckten beide den gelösten Stecker am Deckel der gelben Box.

Gestern, am Sonntag, gab es auf der Kohnen-Station Brunch, sodass die Möglichkeit bestand, auszuschlafen. Doch anschließend gingen wir alle wieder zur Arbeit über. Im Gegensatz zur Princess Elisabeth Station ist auf der Kohnen-Station die Mithilfe aller bei der Schneeschmelze erbeten. Mehrmals täglich schaufeln wir dabei Schnee in einen großen Sack, der dann über einem Trichter entleert wird. Der Sanitärbereich der Station erhielt letzte Woche einen neuen Fußboden und eine neue Dusche. Während dieser Arbeiten mussten wir auf eine Außentoilette ausweichen und für das Waschen und Zähneputzen stand nur ein kleines Waschbecken neben der Schneeschmelze bereit. Doch inzwischen steht wieder der volle Stations-Komfort zur Verfügung.

Während der letzten Nächte sank die Außentemperatur auf -32°C. Sepp, Thomas und Tobias hinderte dies nicht daran, auch nach dem Abendessen noch mit dem Skidoo draußen unterwegs zu sein. (In den beheizten Schlafräumen war von der Kälte ja nichts zu spüren). Draußen war es teilweise sehr nebelig, so dass die Orientierung anhand von Fahrspuren und mittels GPS-Geräten erfolgen musste.

Das Schneedickenradar, das letzte Woche von einen Schlitten aus an der Kohnen-Station eingesetzt werden sollte, befindet sich zur Zeit zur Instandsetzung bei Johannes auf der Neumayer-Station. Wenn Polar 6 innerhalb der nächsten Tage zur Kohnen-Station fliegt, um Eiskernkisten mit
Schneeproben abzuholen, bietet sich hoffentlich noch eine Möglichkeit die geplanten Messungen nachzuholen. (tb)

Foto: Die Kohnen-Station im Nebel; Aufnahme aus dem antarktischen Sommer 2013. Foto: Martin Leonhardt

 

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