Ins Eis oder in die Luft?

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Nach 5 Tagen am Boden war es am Mittwoch wieder möglich mit Polar 6
abzuheben. Unsere belgischen Kollegen hatten die Startbahn präpariert und
das Wetter an der Kohnen-Station erlaubte eine sichere Landung. Am Abend
zuvor saßen wir an der Princess Elisabeth Station zusammen und amüsierten
uns über einen Presse-Artikel, in dem von unseren Flügen „ins Eis“ die Rede
war. Von der Vorstellung mit Polar 6 ins Eis hinein zu fliegen, waren wir
nicht sehr angetan. Doch der Vorschlag eines Nicht-Muttersprachlers dann
doch besser „in die Luft“ zu fliegen, stieß auch nicht auf große
Zustimmung. Zusammen mit den Piloten flogen Julia, Graeme und Tobias
zunächst die letzte WEGAS/GEA-Linie in südliche Richtung, bevor es über den
CoFi-2-Bohrpunkt zur Kohnen-Station weiterging.

Die Kohnen-Station von Osten aus gesehen. (C) AWI.
Die Kohnen-Station von Osten aus gesehen. (C) AWI.

Tobias blieb an der Kohnen-Station und führte gestern und heute zahlreiche Messungen mit dem pRES-Bodenradar durch. In einer ersten Messung wurde
durch Veränderung der Leistungseinstellungen die Reichweite verbessert. Anschließend wurden Messungen mit insgesamt 16 verschiedenen
Antennenausrichtungen an der Position durchgeführt, die in der Vergangenheit mit dem Flugzeugradar in verschiedenen Richtungen überflogen
wurde. Auf Grundlage einer Karte der Felsbett-Topographie führte Tobias daneben je zwei Messungen am höchsten und tiefsten Punkt durch. Während
sich die Höhe des Felsbetts um mehr als 500 Meter zwischen diesen Punkten
unterscheidet, war bei der Fahrt mit dem Skidoo zu den rund 10 Kilometer
entfernten Punkten keine nenneswerte Steigung der Schneeoberfläche
festzustellen.

Julia, Graeme und Johannes sind zusammen mit der Polar 6-Crew inzwischen
auch von der belgischen Station abgereist und bauen am Novo Runway nicht
mehr benötigte Messinstrumente (Magnetometer, Gravimeter) aus.

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