Shutdown – nach 135 Tagen Strahlzeit

Bild: GSI

Am 5. November 2014 um 6.00 Uhr morgens hieß es Shutdown. Alle Beschleuniger wurden abgeschaltet. Die Strahlzeit ist für dieses Jahr beendet. An 135 Tagen haben Wissenschaftler aus aller Welt zum Teil an vier Experimentierplätzen parallel mit den Ionen aus dem Beschleuniger Versuche durchgeführt – von der Biophysik bis zur Kernchemie. Für den letzten Eintrag im Strahlzeit-Tagebuch habe ich mir das sogenannte O-Log (Operation-Log) vorgenommen. Das ist eine Datenbank, in der alle für den Beschleunigerbetrieb relevanten Daten gespeichert sind.

135 Tage Strahlzeit

„Strahl auf Target“ ist das wichtigste Stichwort in der Datenbank. In Minuten wird hier angegeben, wie lange die Beschleuniger zu einem Experiment geschossen haben. Die Strahlzeit-Periode war 135 Tage lang. Da aber bis zu vier Experimente parallel laufen können, übersteigt die „Strahl auf Target“-Zeit die tatsächlich zur Verfügung stehenden Zeit bei weitem. Über 280 Tage Experimentierzeit mit Strahl standen den Forschern zur Verfügung.

Für die Mannschaft, die den Beschleuniger betreibt, sind die „Strahl auf Target“-Zeiten eine wichtige Kennzahl. Für die Experimente hingegen sind nicht unbedingt die Strahlzeit-Tage entscheidend. Entscheidend für die Experimente ist wie viele Ionen aufs Target geschossen werden, die sogenannte Strahl-Intensität. Wird zum Beispiel die Strahl-Intensität 10fach erhöht, dann kann 1 Tag „Strahl auf Target“ auf einmal so viel wert sein wie vorher 10 Tage!

Die folgenden Grafiken stellen die für den Betrieb der Beschleunigeranlage wichtigen „Strahl auf Target“-Zeiten dar.

Quellen

Fünf verschiedene Ionenquellen waren im Einsatz. Sie produzierten Ionen von 18 verschiedenen Elementen.PSE-01

 

Gold, Stickstoff und Uran wurden an den meisten Tagen beschleunigt

Elemente nach Tagen-01

 

Linearbeschleuniger

(Stand 24. Oktober 2014)

Linearbeschleuniger-01

Ringbeschleuniger

(Stand 24. Oktober 2014)

Ringbeschleuniger-01

Experimentierspeicherring

An 42 Tagen fanden Versuche am Experimentierspeicherring statt. Das Neutrinooszillations-Experiment bekam mit elf Tagen die meiste Strahlzeit.

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