Augenspiegel 34-15: Pinguin-Content

Wie kühlen PhysikerInnen ihr Obst im Hochsommer? Richtig ... Bild: DESY.
Wie kühlen PhysikerInnen ihr Obst im Hochsommer? Richtig … Bild: DESY.

Die Sommerhitze lähmt, die gekühlte Apfelschorle ist nach wenigen Minuten lauwarm und die Banane viel zu matschig. Gut, wenn man etwas flüssigen Stickstoff (minus 196 Grad Celsius) zur Hand hat, wie die ForscherInnen am Schülerlabor des DESY in Hamburg. Und so teilt man die Banane nach erfolgreicher Kühlung auf mehrere Personen auf:

https://www.facebook.com/DESYSchuelerlabore/videos/892920997464784/

Video: physik.begreifen

Blick in die Blogs

Der Bonner Doktorand, Wissenschaftsblogger und Community-Manager Sascha Foerster erklärt in einem Interview der Gerda-Henkel-Stiftung, warum er zum Thema Wissenschaft bloggt. In seinem privaten Blog hatte Sascha einige Tage zuvor beschrieben, wie Forscherinnen und Forscher ihre Wissenschaftsblogs bei der VG Wort einreichen und damit etwas Geld verdienen können.

Im ESA-Blogportal schrieb Astronaut Alexander Gerst diese Woche über eine langfristige, internationale, astronautische Forschungsexpedition zum Mond. Über Alexander Gerst gab es auf ARTE neulich eine sehenswerte Dokumentation.

Tweets der Woche

Warum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit guten Gründen normalerweise LaTeX benutzen:

Kommunizierende Forscher

„Da hat jeder Wissenschaftler auch eine Verpflichtung gegenüber den Steuerzahlern“, sagt Forschungsministerin Wanka in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung diese Woche. Bezogen ist dies auf Aktivitäten von Forscherinnen und Forschern in sozialen Netzwerken im Sinne des Wissenstransfers aus der Forschung in die Gesellschaft. Weiter sagt sie: „Es ist nicht anrüchig, sondern notwendig, dass man seine Ergebnisse populär vermittelt.“ Full ACK.

Ganz toll machen das – meiner Meinung nach – die Forscherinnen und Forscher des AWI hier in den Helmholtz-Blogs. Besonders ästhetisch und unterhaltend wurde es diese Woche im Antarktis-Blog. Die Expeditionsteilnehmer auf der Neumayer III-Station filmten eine – man kann es nicht anders sagen – äußerst süße Kolonie von Kaiserpinguinen. Der Pinguin ist dem Polarforscher halt das, was dem Internetnutzer sein Kätzchen ist.

Video: AWI.

Update 24.8.2015: Hier gibt es übrigens ein Bürgerwissenschaften-Projekt zu Pinguinen.

Virtuelles

Ebenfalls eine gute Idee ist der Minecraft-Wettbewerb des Wissenschaftsjahrs. Bei Minecraft geht es ja um das Bauen von 3D-Welten. Die Teilnehmer sollen bis Mitte September eine „Zukunftsstadt“ in dem Spiel erstellen und dann einreichen. Ich halte das für eine schöne Möglichkeit, Jugendliche anzusprechen.

Stephen Hawking ist auch für seine unverwechselbare Computer-Stimme bekannt. Wer auch einmal so klingen mag wie der berühmte Physiker, der kann nun die Original-Software von Hawkings-Sprachcomputer herunterladen und selbst benutzen (wir freuen uns über Stimmproben!). Leider gibt es die Software nur für Windows.

Schon länger kann man mit einem kleinen Pappkarton-Faltset für wenige Euro aus einem handelsüblichen Smartphone eine 3D-Brille für virtuelle Realität machen – ein spannendes Hilfsmittel auch für edukative Zwecke und auch die Wissenschaftskommunikation. Wie man aus einem aktuellen Smartphone und einer alten CD-Hülle selbst ein 3D-Hologramm basteln kann, das zeigt dieses aktuell sehr angesagte Video. Man benötigt dafür allerdings spezielle Videos aus dem Netz.

Video: Mrwhosetheboss

Termine

Das nächste ScienceTweetup findet am 26. September 2015 in Dresden am HZDR und MPI-CBG statt. Und hier ist die Anmeldung. In Berlin findet bereits an diesem Wochenende die Lange Nacht der Astronomie statt. Am Samstag, 22. August 2015 gibt es von 17 Uhr bis Mitternacht auf dem Tempelhofer Feld eine öffentliche Beobachtung. Hobby-Astronomen und -Astronominnen bauen ihre Teleskope auf und alle Interessierten können einmal die Sterne betrachten. Der Eintritt ist frei.

Crowdfunding

Wissenschaft ist dröge und interessiert nur Wenige? Der vorvergangene Woche hier erwähnte US-Wissenschaftsjournalist Bill Nye hatte Mitte Juli einen Wissenschafts-Dokumentarfilm auf die Crowdfunding-Plattform Kickstarter gestellt und alle Interessierten um finanzielle Unterstützung des Projekts gebeten. 650.000 US-Dollar sollte der Film kosten. Nach einem Monat hatten 16.850 Unterstützer etwa 860.000 $ zugesichert. So viel Interesse kann gut gemachte Wissenschaftskommunikation wecken.

Kurz verlinkt

Wenig erfreulich: 64 Fachaufsätze musste der wissenschaftliche Springer-Verlag diese Woche aus verschiedenen Journalen zurückziehen. Der Grund: gefakte peer reviews.

Erfreulich: Die Wikipedia hat diese Woche begonnen, Episoden unseres Forschungspodcasts Resonator auf dem Medienportal Wikimedia Commons hochzuladen und in einzelne Wikipedia-Artikel einzubauen. Die Creative Commons-Lizenz des Audio-Podcasts macht es möglich.

Die Augenspiegel-Kolumne

Die wöchentliche Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint freitags im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Bei dieser Kuratierung spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos.

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