Hinein ins Rampenlicht

Das Wissenschaftsdorf Ny Ålesund auf Spitzbergen

Wenn Sie das Stichwort „deutsche Polar-Forschungsstation“ hören, welche Bilder haben Sie dann im Kopf? Vielleicht Pinguine… Pistenbullies …und dazu ein weiß-rot-blaues Gebäude auf Stelzenbeinen, das aus der Ferne wie ein Gebilde aus Lego-Bausteinen aussieht? Ja, vermutlich wäre es genau das. Denn Deutschlands Außenposten in der Antarktis, die Neumayer-Station III, ist um ein Vielfaches bekannter als ihre stille Schwester, die deutsch-französische Forschungsstation AWIPEV, im arktischen Ny Ålesund auf Spitzbergen. Selbst altgediente AWIaner denken beim Wort „Überwinterer“ zunächst einmal an jene Kollegen und Kolleginnen, die an der Neumayer-Station III als Stationsteam ihren Dienst versehen. Dass in Ny Ålesund mit gleichem Eifer geforscht, gearbeitet und eine lange Phase kompletter Dunkelheit (Polarnacht) durchlebt wird, gerät da schnell mal in Vergessenheit.

Karte der Arktis: Die AWIPEV-Station befindet sich auf der norwegischen Insel Spitzbergen
Karte der Arktis: Die AWIPEV-Station befindet sich auf der norwegischen Insel Spitzbergen

Es wird also Zeit, den Blick wieder öfter gen Norden zu richten und die AWIPEV-Station mit all ihren tollen Geschichten und Forschungsprojekten ins Rampenlicht zu stellen. Gelingen soll uns dies unter anderem mit diesem AWIPEV-Arktis-Blog, in dem das neue Stationsteam in den kommenden Monaten regelmäßig aus Ny Ålesund berichten wird. Die drei Teammitglieder treten an diesem Wochenende ihre Reise auf die Insel an – wenn alles klappt und das Flugwetter mitspielt, werden sie dann in Kürze hier ihre ersten Eindrücke schildern.

Sollten Sie als Leser Fragen haben oder geschilderte Sachverhalte nicht verstehen, so schreiben Sie uns Ihre Anmerkungen gern in das Kommentarfeld unter den Beiträgen. Wir werden so schnell wie möglich darauf antworten.

Und bitte wundern Sie sich nicht, dass an dieser Stelle der Name „Koldewey-Station“ nur noch selten auftaucht. So hieß die deutsche Forschungsstation in Ny Ålesund, bevor sie im Jahr 2003 mit der französischen Station „Charles Rabot“ zur AWIPEV-Station fusionierte.

Eine Partnerschaft, die bis heute täglich gelebt wird, indem die Station an 356 Tagen pro  Jahr Anlaufpunkt für Polarforscher aus beiden Nationen ist. Und genau darin unterscheidet sich die AWIPEV-Station von ihrer Schwester in Südpol-Nähe. Während die Türen der AWIPEV-Station das ganze Jahr hindurch für Gastforscher geöffnet sind, kann das Team der Neumayer-Station III Besucher nur im antarktischen Sommer empfangen. Von März bis November ist in der Antarktis ein Flugverkehr so gut wie ausgeschlossen.

 

Das Foto über diesem Beitrag zeigt das Wissenschaftsdorf Ny Ålesund. © Joe Haschek, Alfred-Wegener-Institut

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